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"Elvis" und "Ozzy" ließen "Joe" Schumacher im Regen stehen

"Elvis" und "Ozzy" ließen "Joe" Schumacher im Regen stehen

Augustiner Verwaltung feierte eine fulminante Sitzung - Wiever stürmen BGS-Hauptquartier

Sankt Augustin. (mic/ktt) Die Griffel blieben am Weiberdonnerstag unbenutzt und die Büroklammern gerade. Der Augustiner Beamtentempel hatte sich in ein jeckes Tollhaus verwandelt, und mehr als 260 Büroklammerbieger feierten Fastelovend im Ratssaal.

Dort, wo sich die Politiker über den zweiten Vizebürgermeister gestritten haben, präsentierten die Damen und Herren der Verwaltung die "Augustiner Lösung". Gleich sieben Stellvertreter zogen vor die Bühne, alle mit dem Konterfei des Bürgermeisters vor dem Gesicht. Der bekam gleich zu Beginn eine gesungene Breitseite von Sitzungspräsidentin Claudia Salzig.

Klaus Schumacher, gewandet im Dress eines mittelalterlichen Troubadours, konterte mit einen Lied, zu dem er den Text verfasst hatte. Vor Wochen in Menden noch als Klaus "Joe" Schumacher gefeiert mit einer eigenen Version von Joe Cockers Song "Unchaine my Heart", versagte ihm jedoch schon beim mittleren "C" die Stimme. Jungfrau Claudia sprang ein und erklomm mühelos die Notenleiter.

Zwar hatte Schumacher einige prominente Altrocker auf der Bühne um sich geschart. Doch die Narren im Saal mussten sich nicht sorgen. Weder "Ozzy Osborne" und Kämmerer Uli Lehmacher und "Elvis" alias Technischer Beigeordneter Rainer Gleß noch "Blues Brother" Beigeordneter Konrad Seigfried sangen mit.

Zuvor hatten die "Samba-Sozis" vom Fachbreich Jugend und Soziales mit heißen Trommelrhythmen die Copacabana nach Augustin geholt. Doch schon nach dem Einzug des Dreigestirns Bauer Bino, Jungfrau Claudia und Prinz Carsten alias Kerstin Haase standen die "Jecke op de Stöhl". Erst recht, als die Stadtplaner Michael Weingart und Herbert Müller-Vrede als die "2 aus 61" mit ihren Krätzchen das Innenleben der Verwaltung besangen.

Und damit war klar. Nicht nur an Wieverfastelovend ist da viel Leben drin.

In den Händen der Wiever ist seit Donnerstag das Bundesgrenzschutzpräsidium West in Hangelar. Um 9 Uhr hatten sich die jecken Fraulück unter Führung ihrer Obermöhn, der Gleichstellungsbeauftragten Waltraud Mandt, vor dem Eingang des Wirtschaftsgebäudes postiert. Auch Präsident Matthias Seeger hatte Stellung mit seinen Verteidigern bezogen. Gar mit Speeren waren sie für den Sturm gewappnet. Doch die Wiever und ihre Obermöhn bekamen tatkräftige Unterstützung vom Augustiner Prinzenpaar, Jürgen III. und Augustina Hedi I.

"Weißt du, wie wir Frauen unseren Krieg führen?", fragte sie den Präsidenten. Die Antwort gab sie selbst. Seeger bekam ein dickes Bützje. Die Ablenkung nutzten die Wiever, das Haus zu stürmen. Die rund 500 Jecke erwartete im "Hauptquartier" ein buntes Programm, bei dem unter anderem Walter Giebel als "Ein Conférencier" dienstliche Geschehnisse parodierte.