Session 2009/2010: Hennefer Tollitäten übernehmen Zepter

Hennef-Uckerath. Gäbe es eine himmlische Instanz in Sachen jeckes Brauchtum, sie hätte am Freitag Gefallen am Treiben der KG Remm-Flemm im Saal des Gasthofes Landsknecht gefunden. Einen rekordverdächtigen Einzug legte das neue Uckerather Prinzenpaar hin: Gar nicht mehr auf die Bühne zur Prinzenproklamation kommen wollten Prinz Mäc (Markus) I. (Alda) und ihre Lieblichkeit Prinzessin Andrea I. (Brokate).

Stattdessen herzten die jecken Blaublüter zunächst einmal lieber jeden Jecken einzeln im vollbesetzten Saal. In nichts nach beim Verbreiten von Frohsinn standen den Großen auch das Kinderprinzenpaar Tim I. und seine Prinzessin Victoria I. Nicht von ungefähr wird den Uckerathern um ihre traditionsreiche KG Remm Flemm nachgesagt, eines der närrischsten Völkchen unter der Hennefer Stadtflagge zu sein.

Ein klasse Programm sorgte dafür, dass sich die Narren langsam aber sicher auf jecke Betriebstemperaturen bringen konnten. Entscheidenden Anteil daran hatte vor allem die kölsche Stimmungskanone Marita Kölner, alias Et fussich Julche. Bei ihren Schwoofliedern a la "Wille Wille Witt" und "Es war in Altenahr" konnte sich kein Nebenmann den Schunkelorgien entziehen. Schon gar nicht ein solche vom Schlage eines Günter Krengel, Präsident des Siegburger Festkomitees, den et fussich Julche höchst persönlich zum Mitsingen verdonnerte.

Ganz jeck sind die Uckerather auch auf ihr neues Kinderprinzenpaar. Tim I. stammt aus dem Hause Raderschad, ist elf Jahre alt unbesucht das Hennefer Gymnasium. Prinzessin Victoria I. (Binot) ist elf Jahr und geht auf das Gymnasium in Eitorf. Getreu des prinzlichen Mottos "Der Remm-Flemm widd 150 Johr, mer fiere wie et fröher wor", haben sich die neuen Majestäten einiges vorgenommen. Ein Kostprobe steht in den närrischen Paragrafen.

Während der karnevalistischen Zeit soll nämlich die Lärmbelästigung im Gebiet der Regentschaft durch anfliegende Flugzeuge auf den Flughafen Köln/Bonn untersagt werden. Über Düsseldorf soll die neue Einflugschneise liegen.

Hennef. Prinz Frank I. und Prinzessin Irmgard I. sind die neuen Tollitäten Hennefer Karnevalsgesellschaft. Bis 21 Uhr am Samstagabend mussten die Jecken in der Aula der Kopernikus-Realschule warten, ehe die jecken Herrscher das Zepter übernahmen.

Um 16 Uhr marschierte der Elferrat unter dem Jubel der Narrenschar ein. Mit ihren roten Käppchen und schwarzen Jackets mussten sie sich gleich den Spott von "Dä Blötschkopp" anhören: "Das sieht ein bisschen aus wie im Beerdigungsinstitut hier". Metzger brachte die 800 Jecken im Saal gleich zu Beginn so richtig in Schwung. Ihm folgten die Klüngelköpp, "Colör" und "De Buure".

Über der Bühne prangte das Motto der diesjährigen Session "Hennef hät Hätz". Sogar die Cheerleader des 1.FC Köln schauten noch für einen Auftritt vorbei. In der ersten Reihe saßen die Gäste der befreundeten KG aus dem bayrischen Coburg. Präsident Frank Rondorf wurde für seine 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Trotz der Auftritte der Kölner Karnevalsikonen engagieren die Hennefer auch wieder lokale Gruppen für die Session. So dürfen sich die Hennefer Stadtsoldaten und die 1. Geistinger Garde über Auftritte bei der Karnevalsgesellschaft freuen.