Klaus, der Hunne, muss kapitulieren

Sankt Augustin. "Gib frei den Weg ins Haus, sonst schmeißen wir dich raus!" Diese Drohung nahm Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher natürlich sehr ernst, als sich am Sonntagvormittag, pünktlich um 11.11 Uhr, die Ehrengarde Hangelar und mit ihr viele Jecke vor dem Haus der Nachbarschaft einfanden, um das närrische Zepter zu übernehmen.

Angeführt vom 1. Jugend-Tambour-Corps "Blau-Weiß" Menden war die grün-gelbe Garde zur traditionellen Erstürmung auf dem Udetplatz angerückt und ließ keinen Zweifel daran, wer in den kommenden Woche in Hangelar das Sagen hat.

Vorab waren 16 Gruppen, darunter das Kinderprinzenpaar aus Sankt Augustin, Dario I. und Sarah II., vom Bürgerhof durch den Ort gezogen und lockten die Bevölkerung hinaus auf die Straßen. Für den Präsidenten der Ehrengarde, Norbert Ahlert, war es jedoch kein leichtes Spiel, den Stadtregenten Schumacher davon zu überzeugen, den Weg ins Haus freizumachen.

In der Montur der Hornpötter Hunnenhorde aus Siegburg und mit seinen Furcht einflößenden Mitstreitern auf dem Dach, hielt Schumacher dem Ansturm der Narren zunächst stand. Er ließ sich erst davon überzeugen, seiner Wege zu ziehen, als man ihm, als echtem Hunnen, ein Pferd anbot.

"Nur weil du jetzt kein Ross hast, können wir nicht in das Haus? Ich glaube, bei dir piept es. Du wunderschöner Klaus", feixte Ahlert unter dem Jubel der Gäste. Schließlich jedoch kapitulierten Schumacher und seine schlappe Horde. "Ihr bekommt das Haus. Der Weg ist frei zum Bier." Zu schmissigen Märschen der "Siegklänge" aus Meindorf zog die Ehrengarde dann ins Haus der Nachbarschaft ein.

Präsident Ahlert und Spieß Jörg Himmel konnten zur Feier der Übernahme und Umbenennung der Narrenstätte zahlreiche prominente Gäste begrüßen, unter anderem natürlich auch das Augustiner Prinzenpaar, Prinz Thomas I. und Augustina Andrea I. Und bis zum Aschermittwoch heißt es unter den Hangelarer Jecken ab sofort "Wir treffen uns im Haus des Karnevals am Udetplatz".