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Nach 150 Jahren erklingt der eigene Funken-Marsch

Nach 150 Jahren erklingt der eigene Funken-Marsch

500 Gäste feiern mit den Blau-Weißen in Rhein-Sieg-Halle - Siegburger Karnevalsgesellschaft ist die älteste im Kreis

Siegburg. (cla) Es war eine Feier, die ihresgleichen sucht: Am Sonntag begingen die Siegburger Funken Blau-Weiß den 150. Geburtstag ihrer Karnevalsgesellschaft.

Unter dem Titel "Eine Stadt - eine Gesellschaft" boten die Blau-Weißen ihren rund 500 geladenen Gästen in der Rhein-Sieg-Halle mit einem tollen Programm nicht nur einen unvergesslichen Tag, sondern zeigten anhand von zahlreichen historischen Bildern und Dokumenten, dass ihre Geschichte und die der Kreisstadt aufs Engste miteinander verwoben sind.

Gemeinsam hatten die Funken vorab in der Abteikirche auf dem Michaelsberg eine "Mess op kölsch" mit Monsignore Johannes Schwickerath gefeiert.

Bevor das Moderatorenteam Wicky Junggeburth und Bruno Eichel in der blau-weiß geschmückten Halle in die Vollen gehen konnte, hatte Funkenpräsident Ferdi Büchel für seine Mannen eine Überraschung parat: Pünktlich zur Geburtstagsfeier bekamen die Blau-Weißen ihren eigenen Marsch, den Guido Rennert den Funken auf den Leib geschrieben hatte.

"Das ist in der rheinischen Geschichte des Karnevals schon etwas ganz Besonderes, wenn eine Gesellschaft ihren eigenen Marsch hat", freute sich Büchel. Und es sei auch endlich Zeit gewesen dafür, denn schließlich sind die Siegburger Funken Blau-Weiß die älteste Karnevalsgesellschaft im Rhein-Sieg-Kreis.

Junggeburth und Eichel nahmen dann die Jecken mit zurück in das Jahr 1859, als die Funken aus dem damaligen Katholischen Gesellenverein, der heutigen Kolpingfamilie, hervorgingen und zum ersten Mal das berühmte "Funken opjepass!" durch die Straßen Siegburgs schallte.

In sechs Zeitabschnitten beleuchteten die Vollblutkarnevalisten launig und amüsant die bewegte Entwicklung der Karnevalsgesellschaft, zwischendurch unterbrochen von den Glückwünschen des Siegburger Bürgermeisters, Franz Huhn, und des Regierungspräsident und Ehrensenators der Funken, Hans Peter Lindlar, Büttenreden von Willi Armbröster und Kollegen, reichlich schmissiger Musik und einer tollen Tanzeinlage der Großen Tanzgarde der Blau-Weißen.

Und die blieb immer der Tradition verhaftet, sei dabei aber keineswegs verstaubt, was in der heutigen Zeit bemerkenswert sei, meinte Dieter Seedorfer, Vizepräsident des Bund Deutscher Karneval.

Der hatte gleich zwei Jubiläumsüberraschungen im Gepäck: Funkenpräsident Ferdi Büchel ist seit Sonntag Träger des goldenen Verdienstordens des BDK. Der Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel im BDK zeichnete zudem Schriftführerin Petra Büchel mit seinem goldenen Verdienstorden aus.

"Den kriegen wirklich nur die, die sich jahrelang um den Karneval verdient gemacht haben", betonte Seedorfer. Dem stimmten nicht nur die Gäste, darunter Vertreter von 18 befreundeten Karnevalsgesellschaften allein aus Siegburg, sondern natürlich auch das Blau-Weiße Prinzenpaar der Jubiläumssession, Siegburgia Christine I. und Prinz Peter V., lauthals zu.

Getreu dem Sessionsmotto "Fiere künne mer üvverall, doch de jrößte Schatz is und bliev de Sieburjer Karneval" feierten die Tollitäten mit den vielen hundert Gratulanten mit einem "Kölschen Buffet" nach dem Festkommers noch bis in den Abend hinein.