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Polizei und Sanitäter haben viel zu tun

Polizei und Sanitäter haben viel zu tun

Neben Alkoholexzessen und Schlägereien: Jugendliche halten sich zumeist an das Glasverbot

Rhein-Sieg-Kreis. Neben seiner bunt-fröhlichen Seite hat der Karneval auch seine bekannt-dunklen Facetten. Und so sehr sich die Ordnungskräfte auch ins Zeug legen, Alkoholexzesse und Schlägereien können sie nicht gänzlich verhindern. Mit rund 130 Männern und Frauen waren Polizei, Stadt und ein privater Sicherheitsdienst an Weiberfastnacht auf dem abgeriegelten Siegburger Marktplatz unterwegs.

Ihre Bilanz: 50 Einsätze, 30 Platzverweise, fünf Schläger landeten in Gewahrsam. Für die Polizei keine große Überraschung bei rund 4 500 feiernden jungen Leuten: "Wir hatten uns entsprechend vorbereitet und sind zufrieden mit unserer Arbeit", sagt Einsatzleiter und Chef der Siegburger Wache, Frank Bittner. Und Behördensprecher Markus Grommes fügt hinzu: "Es ist leider üblich, dass die Aggressivität im Laufe des Tages mit steigendem Alkoholkonsum gerade bei jungen Männern zunimmt."

Kursierende Gerüchte über sogenannte Karnevals-Hooligans, die durch die Region ziehen, um gezielt die Partys zu sprengen, wollte der Polizeibeamte hingegen nicht bestätigen.

Trotz des Verbots und elf Kontrollstellen schafften es die jungen Leute, zuhauf kleine Feigling-Flaschen in die abgesperrte Feierzone zu schmuggeln. Wenn es dabei etwas Positives gibt, dann das: Dreiviertel der vom Baubetriebsamt zusammengekehrten Behältnisse waren aus Plastik, also hatten sich die meisten Partygänger zumindest an das Glasverbot gehalten.

Das hat auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gemerkt. "Wir hatten kaum Schnittverletzungen zu verarzten", berichtet Pressesprecherin Nadine Orth. Dafür aber genügend Schnapsleichen: Im Siegburger DRK-Zelt behandelten die Sanis 55 junge Leute (2009: 69), 15 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden (2009: 13). Die jüngsten Klinik-Patienten waren gerade mal 14 Jahre alt.

Auch in den anderen Städten im Kreis hatte die Polizei an Weiberfastnacht alle Hände voll zu tun. Während die Jugendlichen auf dem Hennefer Marktplatz friedlich feierten, begingen alkoholisierte junge Männer auf der Frankfurter Straße und am Bahnhof Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Auf der Sankt Augustiner Marktplatte attackierte ein betrunkener Patient einen Rettungsassistenten im Sanitätszelt. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Für die Kreispolizeibehörde gehört das alles zum traurigen Karnevalsalltag. "Das lag ungefähr auf Vorjahresniveau", resümiert Polizeisprecher Markus Grommes.