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Wenn Herr Sch-a-mitz den Dalai-Lama trifft

Wenn Herr Sch-a-mitz den Dalai-Lama trifft

Hütter Jecke schunkeln mit dem Kölner Urgestein - Marie-Luise Nikuta bringt die Narren auf Betriebstemperatur - Stimmungskurve bleibt auf hohem Niveau

Troisdorf. Erfahrung ist von unschätzbarem Vorteil, vor allem im Karneval: Wie man die Jecke gleich scharenweise und zwar ruckzuck auf karnevalistische Betriebstemperatur bringt, beherrscht das Kölner Urgestein Marie-Luise Nikuta nach hunderten Sitzungen im Laufe von 34 Bühnenjahren mittlerweile bis aufs Feinste.

Schließlich kann die singende Stimmungskanone aus einem reichen Fundus schöpfen: "140 Lieder und ein Kind" verbucht Nikuta nach eigener Auskunft bislang auf der Habenseite. Dass die kölsche Liedermacherin nichts von ihrem ansteckenden Frohsinn eingebüßt hat, stellte sie am Freitag unter Beweis: Ihr Auftritt bei der großen Prunksitzung der KG "Halt Pool" in der Mehrzweckhalle auf der Hütte in Troisdorf geriet zu einem Höhepunkt.

Sie tanzt, sie singt, sie will die Zuschauer schunkeln sehen - kurzum: Im Programm von Marie-Luise Nikuta ist keine Verschnaufpause vorgesehen. Und bei den zahlreichen Narren um Bürgermeister Manfred Uedelhoven und den SPD-Bundestagsabgeordneten Uwe Göllner in der gut gefüllten Halle kam das bestens an.

Teils auf den Stühlen stehend wurde mitgeschwoft zu altbekannten Ohrwürmern der Karnevalsgroßmeisterin aus der Domstadt. Natürlich präsentierte Nikuta aber auch Stücke ihrer neuen CD. So den Gassenhauer "Mir losse uns nit lompe", der ebenfalls viel beklatscht wurde.

Verdienst der "Halt Pool"-Organisatoren um Präsident Juppi Braun und den Vorsitzenden Ralf Kippermann war es dann, dass die Stimmungskurve auch nach dem tollen Auftritt von Marie-Luise Nikuta in närrisch erfreulicher Höhe blieb. Dafür sorgte ein Programm, in dem sich ein Höhepunkt an den anderen reihte.

Beste Unterhaltung und viel Gymnastik für die Lachmuskeln bot unmittelbar im Anschluss ein Herr namens "Sch-a-mitz". Hinter dem in Jeckenkreisen bestens bekannten Künstlernamen verbirgt sich kein anderer als der Bergheimer Malermeister Hans Schmitz, seines Zeichens ebenfalls bewährte Kraft in Sachen Frohsinn.

Vor allem versteht sich Herr "Sch-a-mitz" aufs Austeilen. Ob Guido Westerwelle oder der Düsseldorfer an sich - alle bekamen in gekonnter Manier ihr Fett weg. Dabei war Herr "Sch-a-mitz" völlig fassungslos, als er jüngst den Dalai-Lama in Düsseldorf traf. Und natürlich interessierte ihn, was den heiligen Mann "vom Dach der Welt" zu einem weitaus weniger verlockenden Teil derselben führte.

Vergleichbar gute Stimmung war angesagt, als später Kräfte wie der Willy-Millowitsch-Parodist Oliver Hoff, der Bergische Landbote, die Zwei Schlawiner und die Cheerleader des 1. FC Köln auf die Bühne kamen.

Doch trotz allen Frohsinns und Spaß an der Freud'', vergaßen die Hütter Jecken auch jene Menschen nicht, denen derzeit alles andere als zum Lachen zumute ist. Die KG stiftete "elektrische Wunderkerzen", mit denen die feiernde Narrenschar für drei Euro das Stück ihrer ausgelassenen Stimmung Ausdruck verleihen konnten. Der Erlös geht an das Projekt von Rupert Neudeck, "Grünhelme helfen Menschen in Pulau Kayu."