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Narren erobern Rheinbachs Rathaus mit Taktik

Narren erobern Rheinbachs Rathaus mit Taktik

Stefan Raetz ist gegen die jecke Übermacht ohne Chance

Rheinbach. (rom) Die Sonne wärmte die Politiker auf dem Rathausbalkon. Unten schunkelten die Narren zu "Ruut sin die Ruuse." Bei soviel Harmonie auf "Balkonien" schien es unvorstellbar, dass beim Sturm der Karnevalisten die Macht fallen sollte.

Es hätte ein friedlicher Samstagmorgen werden können, marschierten nicht die Karnevalskräfte lautstark unter Trommelwirbeln und Trompetenstößen heran. Bürgermeister Stefan Raetz versuchte, gut Wetter zu machen: "Da kommen die Hilberather, die haben am Sonntag eine tolle Sitzung auf die Beine gestellt." Die dicke Berta donnerte ihre Salven gegen die Rathaustür. "Ihr Schönwetterkarnevalisten", wetterte der Stadtsoldat. Willi Hohn erinnerte an ein nicht eingehaltenes Versprechen von Raetz, Claus Wehage und Erich Preutenborbeck.

Diese hätten 2003 geäußert, Rheinbach als männliches Dreigestirn zu führen. "Ab sofort kümmert sich der Bürgermeister ja um ein Prinzenpaar in Rheinbach. Warüm mäht er et nicht selver?" Der Chef der Gro-Rhei-Ka, Gerd Becker, sollte sie beraten. Es fiel kaum auf, dass die Tollitäten im Gewühl zur "Machtübernahme" untertauchten, allen voran das Kinderprinzenpaar Pascal I. (Schmitz) und Nina I. (Schneider).

Hohn forderte den Bürgermeister auf: "Lass die Fahne herunter." Schon rollte das karnevalistische Tuch über die Brüstung und verdeckte die Stadtfahne. Pascal I. hielt den Stadtschlüssel hoch. Die Rheinbacher Karnevalisten stehen seither über allem und haben bis Dienstag die Macht.