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Verkehr und Wartezeiten: So wird der Verkehr zum Start der Osterferien

Verkehr und Wartezeiten : So wird der Verkehr zum Start der Osterferien

Am Wochenende starten die Osterferien. Es wird voll auf den Straßen. Am Kölner Hauptbahnhof kommt es wegen Umbauarbeiten zu erheblichen Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr.

Nicht nur in mehreren Bundesländern, sondern auch bei den europäischen Nachbarn startet am Wochenende die schulfreie Zeit über Ostern. Besonders auf den Fernstraßen ist dann mit viel Verkehr zu rechnen. Viele Urlauber werden voraussichtlich in die Alpen, in südliche Länder oder zu den Küsten reisen.

Der Landesbetrieb Straßen NRW geht von stärker werdendem Verkehr zum Ferienstart am Freitag (12. April) ab 15 Uhr bis voraussichtlich etwa 19 Uhr aus. Auch am Samstag müsse ab dem Vormittag mit erhöhtem Verkehrsaufkommen gerechnet werden. Den Höhepunkt des Reiseverkehrs erwarten die Verkehrsexperten am Nachmittag des Gründonnerstag (18. April). Dabei dürfte es besonders auf den Autobahnen A3, A4 und A61 in Richtung Niederlande voll werden, prognostiziert der Landesbetrieb.

Am Wochenende starten acht Bundesländer und einige Nachbarstaaten in die Osterferien: Die Schulen schließen unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind schon seit einer Woche in den Ferien. Die meisten Urlauber fahren laut ADAC in die Alpen, in südliche Länder oder zur Küste.

Strecken mit Stauriskio

Beliebte Ziele für Reisende mit dem Auto sind in den Osterferien neben den Skigebieten in den Alpen auch die Küstenregionen an Nord- und Ostsee. Der Sonntag ist dabei laut Auto Club Europa (ACE) ein besserer Reisetag als Samstag. In den höheren Lagen muss weiterhin mit Glatteis und Schnee gerechnet werden. ACE und ADAC empfehlen daher auf den Alpenstraßen, sich tagesaktuell zu informieren.

Auf den Transitrouten durch die Schweiz und Österreich muss ebenfalls mit Stau und längeren Wartezeiten, zum Beispiel am Gotthardtunnel, gerechnet werden. Während der Feiertage ist laut Prognose am Ostermontag (22. April) ab den Mittagsstunden mit einem erhöhten Rückreiseverkehr zu rechnen.

Engpässe und Baustellen auf den Autobahnen

Straßen NRW richtet ab Freitagmittag, 12. April, keine Tagesbaustellen auf den Reisestrecken mehr ein, außer wenn Reparaturarbeiten aufgrund der Verkehrssicherheit zwingend erforderlich seien. In den Baustellen sollen immer so viele Fahrspuren wie möglich freigehalten werden.

Am langen Osterwochenende (18. bis 22. April) werden im Autobahnkreuz Leverkusen an der Dhünnbrücke der A3 in Fahrtrichtung Frankfurt Sanierungsarbeiten durchgeführt. Daher stehen dort nur zwei von drei Fahrstreifen zur Verfügung. Zudem ist dann die Verbindung von der A1 aus Dortmund auf die A3 nach Frankfurt gesperrt. Eine Umleitung über A59 und A542 wird ausgeschildert. Während des gesamten Osterwochenendes müsse im Raum Leverkusen mit Stau gerechnet werden, so Straßen NRW. Dem Fernverkehr werde empfohlen, Leverkusen weiträumig zu umfahren.

Arbeiten am Kölner Hauptbahnhof

Nicht nur am Hauptbahnhof in Bonn wird gebaut. Bahnreisende müssen in den Osterferien jetzt auch mit erheblichen Einschränkungen rund um den Kölner Hauptbahnhof rechnen. Viele Regionalzüge fallen aus oder werden umgeleitet, auch im Fernverkehr wird der Fahrplan geändert. Grund dafür sind Umbauarbeiten an den Weichen im Hauptbahnhof und auf der angrenzenden Hohenzollernbrücke.

Im Regionalverkehr enden die Züge vorzeitig im Hauptbahnhof und und fahren nicht weiter bis Köln Messe/Deutz. Die ICE nach Süddeutschland brauchen fünf bis 20 Minuten länger als üblich. Fernzüge nach Brüssel und Amsterdam verspäten sich ebenfalls, weil sie am Hauptbahnhof vorbeigeführt werden.

Die Bahn versucht es mit Humor. In ihren Aushängen ist das Baustellenmaskottchen Max, der Maulwurf, zu sehen, wie er mit einem Salzstreuer mehreren Ostereiern zu Leibe rückt. „Die Osterferien werden wir Ihnen leider ein wenig versalzen müssen“, steht daneben geschrieben. Ferienzeit heißt für die Bahn auch Baustellenzeit. Der Staatskonzern nutzt die Wochen, in denen weniger Pendler unterwegs sind, um Projekte voranzutreiben und so die Beeinträchtigungen für die Dauerkunden zu minimieren. In diesem Jahr wird es in den Osterferien im Nadelöhr Köln besonders schwierig.

Auf der Hohenzollernbrücke müssen zwei der sechs Gleise von diesem Freitag bis Montag, 29. April, komplett gesperrt werden. Bei Fernverkehrszügen macht sich das entweder darin bemerkbar, dass diese anstelle des Hauptbahnhofs Messe-Deutz oder Ehrenfeld anfahren. Außerdem verlängert sich die Fahrtzeit und bringt den Fahrplan gehörig durcheinander. Erschwerend kommt an den Osterfeiertagen hinzu, dass zeitgleich in Mainz und Koblenz gebaut wird.

Züge, die üblicherweise linksrheinisch fahren, werden über die rechte Rheinseite umgeleitet. Die Hauptbahnhöfe Köln, Bonn, Remagen, Andernach, Koblenz und Mainz werden von diesen Zügen nicht mehr angefahren. Zudem verlängert sich die Fahrt um eine Stunde. Gleiches gilt für Reisende mit dem Ziel Brüssel in der Zeit vom 23. bis zum 25. April. Dort führt eine Baustelle im Raum Aachen zu einem Plus von 60 Minuten.

Flughäfen erwarten viele Passagiere

Doch nicht nur Bahnreisende benötigen in den kommenden Wochen starke Nerven. An den Flughäfen dürfte es voll werden. Der Düsseldorfer Flughafen erwartet rund 1,2 Millionen Passagiere während der zweiwöchigen Osterferien. Dabei liegt die Passagierzahl 21,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Hauptgrund des Wachstums ist, dass der Untergang von Air Berlin vergangenes Jahr zu einem deutlichen Rückgang des Angebots geführt hatte. Außerdem liegt Ostern dieses Jahr sehr spät, entsprechend mehr Bürger planen eine Reise insbesondere an das Mittelmeer und in die Türkei.

Nicht ganz so voll wird es am Flughafen Köln/Bonn. Der Airport rechnet über die Osterferien mit 574.000 Passagieren, vier Prozent weniger als vor einem Jahr. Doch praktisch einziger Grund ist der Wegzug der Langstreckenflotte von Eurowings von Köln nach Düsseldorf, innerhalb Europas ist das Angebot mindestens so gut wie 2018.

Der Manager der Sicherheitsfirma Kötter, Peter Langer, ist optimistisch: „Wir haben uns mit unseren Partnern Bundespolizei und Flughafen intensiv vorbereitet. Daher bin ich überzeugt, dass wir den Passagieren einen genauso guten Urlaubsstart verschaffen werden wie in allen Ferien 2018.“

Dabei sind keineswegs alle Jets ab NRW ausgebucht. Oliver Wagner, Geschäftsführer von Marktführer Eurowings, erklärt, dass zwar nahezu alle Tickets nach Mallorca und auf die Kanaren verkauft seien. Doch zu vielen anderen Zielen gäbe es freie Kapazitäten. Dank Reserveflugzeugen sei Eurowings auch besser als in 2018 vorbereitet, um liegengebliebene Jets bei Pannen ersetzen zu können. Die Bundespolizei rät Reisenden sich bereits im Vorfeld über die Einreisevoraussetzungen des jeweiligen Ziellandes informieren. Die Gültigkeit der Reisedokumente spielt demnach ebenfalls eine wesentliche Rolle.

(mit Material von dpa)