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Bonn: Fidele Burggrafen feiern Prunksitzung im Brückenforum

Prunksitzung im Brückenforum : Fidele Burggrafen müssen an Karneval auf die schäl Sick ausweichen

Die Prunksitzung der Fidelen Burggrafen wird diese Session im Brückenforum gefeiert, weil es in Bad Godesberg keine passenden Räume gibt. Das Programm hat es in sich.

Die grün-weißen Uniformen sind gereinigt und gebürstet, Schuhe und Stiefel sind poliert: „Wir sind bereit und freuen uns auf eine tolle Session“, sagt Volker Michels, Präsident und Kommandant der Karnevalsgesellschaft Fidele Burggrafen 1937.

Gerade noch wurde besinnliche Weihnacht gefeiert, schon werden die Tage gezählt, bis endlich wieder geschunkelt, gesungen und gelacht wird. Spätestens zur großen Prunksitzung am 12. Januar im Brückenforum in Beuel (Beginn 17.45 Uhr, Einlass ab 16.45) werden garantiert die ersten Raketen gezündet. „Wir haben ein tolles Programm und erwarten viele Karnevalsgrößen“, verspricht der Burggrafen-Präsident den Gästen. Allerdings ist die Freude auf die erste Großveranstaltung dieser Session nicht ungetrübt. „Wir sind natürlich sehr traurig, dass wir solch eine Veranstaltung nicht in Bad Godesberg feiern können, weil es im Stadtbezirk keine entsprechenden Räume gibt“, sagt er.

Diese Künstler kommen

Dennoch werden sich die Burggrafen und ihre Gäste die Stimmung nicht verderben lassen. Auf dem Programm stehen Auftritte von Guido Cantz, Klaus und Willi sowie Torben Klein. So richtig „Stimmung in d’r Bud“ werden Höhner und Bläck Fööss bringen. Für viel Schwung auf der Bühne sorgen die Fidelen Burggrafen mit dem Auftritt des eigenen Tanzpaares sowie die Tanzgruppe der Rezag Husaren. „Auch wenn wir nicht zu Hause feiern, wird unsere Prunksitzung wieder ein einmaliges Erlebnis werden“, sagt der Präsident.

So feiern die Kleinen

Einmal in Schwung, geht es für die kleinsten Godesberger Jecken weiter. Im Parksaal der Stadthalle startet am 4. Februar um 15 Uhr (Einlass 14 Uhr) das große Kinderkostümfest der Burggrafen. Die Kadetten des Vereins sind dabei, verschiedene Prinzenpaare besuchten die Cowboys, Prinzessinnen und Zauberer, es werden jede Menge Spiele geboten und bei einer Tombola gibt es viel zu gewinnen.

Für Volker Michels ist neben der Prunksitzung der große Godesberger Karnevalszug ein weiterer Höhepunkt in der Session. „Auch dafür läuft alles wie am Schnürchen“, erzählt er. So seien der Wagen bereits vom TÜV abgenommen worden.

Während viele andere Vereine über Nachwuchsprobleme klagen, können sich die Burggrafen nicht über mangelndes Interesse beschweren. „Nein“, sagt Volker Michels. „Wir sind in allen Abteilungen gut aufgestellt.“

Die Fidelen Burggrafen entwickelten sich vom Stammtisch zu einem Traditionscorps mit heute sieben Abteilungen und rund 300 Mitgliedern – über 100 davon tragen eine grün-weiße Uniform. Damit gehören die Fidelen Burggrafen mit zu den größten Vereinen in Bad Godesberg. Am 10. Januar 1937 setzten sich „fünf fröhlich gestimmte Männer“ – so steht es in der Chronik – im Restaurant „Zur Tonhalle“ in der Burgstraße „an einem runden Tisch zusammen, um die Karneval-Gesellschaft „Fidele Burggrafen“ erstehen zu lassen. Die „Gründungsgrafen“ waren Paul Grünhäuser, Heinrich Kehlenbach, Johann Ruland, Fritz Schneider sowie Paul Wingarz.

Kaum dass die Gründung beschlossen und bekannt gemacht war, meldeten sich in wenigen Tagen bereits 20 karnevalistisch interessiert Godesberger als Mitglieder an. Um nun die Gesellschaft offiziell ins Leben zu rufen, wurde schon für den 17. Januar 1937 zu einer Gründungsversammlung eingeladen. „Bereits am gleichen Abend zog der „Kleine Rat“ der Gesellschaft unter tosendem Beifall in den Gastraum der Tonhalle ein und Paul Grünhäuser leitete die erste Sitzung der Fidelen Burggrafen“, heißt es in der Chronik.