1. Narren-News
  2. Bad Godesberg

Kinderprinz Mirco I. genießt Geburtstagsreigen

Kinderprinz Mirco I. genießt Geburtstagsreigen

Unter dem Motto "Jecke komme, Jecke jonn - Godesberg dat bliev bestonn" präsentieren die Narren einen Zug der Extraklasse - Der zehnjährige Timo führt den närrischen Lindwurm an

Bad Godesberg. "Jecke komme, Jecke jonn - Godesberg dat bliev bestonn!" Getreu dem Sessionsmotto stellten die Godesberger Narren am Sonntag wieder einen Zoch der Extraklasse auf die Beine. Mit 28 Prunk- und Festwagen, 20 Bagagewagen, 47 Pferden, drei Salutkanonen und fünf Feldküchen war der Zug ausgerüstet.

An bestens gelaunten Narren und ebenso leckeren Kamelle herrschte kein Mangel. Mit gewohnt feinsinnigem Humor und treffsicherem Gespür für die wahrhaft karnevalistischen Momente kommentierten zwölf Zugkommentatoren das närrische Geschehen für das zahlreich erschienene Publikum.

Nicht nur heimische Karnevalsvereine, auch lockere Gruppierungen wie die Friesdorfer Pfadfinder, der Godesberger Kanu-Club oder die Laachduve, die Frauen- und Kindergruppe des Junggesellenvereins Friesdorf nahmen am Zoch teil. Selbst aus dem Ruhrgebiet (Fanfarenzug Hattingen) und dem Westerwald (Stadtkapelle Rennerod) waren jecke Truppen angereist.

Mit einem schmucken Wagen und bunt kostümierten Jucken trumpften die Bonn Hash House Harriers auf. Der skurrile Club feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen und den 1 000. Lauf. Die "Hasher" sind eine internationale Gruppe, die jede Woche Schnitzeljagden in Bonn und Umgebung veranstaltet und dies mit lustigen Trinkriten verbindet.

Einen topaktuellen Aufhänger hatten die "jecken Familien aus Friesdorf", eine bunt zusammengewürfelte Gruppe: Unter dem Motto "Wappe kumme, Wappe jonn! Freesdorf bliev ohne Wappe ooch bestonn" persiflierten sie die bislang vergeblichen Bemühungen des Ortsausschusses, sich auf ein Wappen für den Stadtteil zu einigen.

Angeführt wurde der Zug vom zehnjährigen Timo Hülser. Schon lange hatte er sich gewünscht, einmal am Godesberger Zoch teilnehmen zu dürfen. Der Festausschuss ließ diesen Traum in Erfüllung gehen und lud ihn ein, auf dem Zugleiterwagen mitzufahren. Kurz darauf folgten die Fidelen Burggrafen. Die traditionsreiche Karnevalsgesellschaft war mit fünf Prunkwagen und fast 200 Musikern eine der größten Abteilungen auf dem Zoch.

Wurfmaterial der besonderen Art verteilte die KG Kleffbotze aus Friesdorf. Neben Kamelle warfen sie dem närrischen Volk auch "Micky Maus"-Hefte zu. Als eine von unzähligen Musikkapellen sorgte der Musikverein Hundshagen für den richtigen Ton. Verkleidet als Karotten sorgten sie auch optisch für Abwechslung.

Begleitet vom Schlachtruf "Wutz-Wutz" kehrte der Junggesellenverein Schweinheim nach einem Jahr Abstinenz zurück auf den Godesberger Zoch. Mit einem zwei Tonnen schweren und acht Meter langen Wagen, der vor allem aus einer Musikanlage, dem Bild einer leichtbekeideten Frau und einem lebensgroßen, qietschrosa-angemalten Pappmascheeschwein bestand, verbreiteten sie gute Stimmung. Gezogen wurde der Wagen von einem 34 PS starken Käfer.

Doch der Zoch ist natürlich erst richtig Zoch, wenn de Prinz kütt. Die närrischen Machthaber, Prinz Peter IV. und Godesia Silke, wurden von ihrem närrischen Volk stürmisch umjubelt. Den wohl schönsten Geburtstag, den sich ein Jeck vorstellen kann, hatte Kinderprinz Mirco I.

Auf dem großen Wagen ließ er sich vom närrischen Volk zu seinem neunten Geburtstag gratulieren. Extra für ihn hatten schon "De Buure" vor der Erstürmung des Godesberger Rathauses "Happy Birthday" gesungen.

Kamelle, Kamelle

- Hochkarätig besetzt war der Mottowagen der Karnevalsgesellschaft Bergfunken aus Muffendorf. Zu den Promis auf dem Prunkwagen gehörten unter anderem Norbert Hengstler und seine Frau Katja, Mitglieder der Bergfunken und amtierendes Prinzenpaar der KGC Justitia, der Karnevalsgesellschaft des Justizministeriums. Hengstler ist weit über die Grenzen Bad Godesbergs hinaus als Büttenredner "Schäle Schäng" bekannt.

- Was wäre der Zoch ohne gut kostümierte Narren? Groß und Klein hatten wieder einmal keine Mühen gescheut, um sich für Prinz Karneval in Schale zu werfen. Zweijährige Knirpse posierten im Tigerkostüm und selbst die Bellos, Fiffis und Struppis der Jodesberger waren zum Teil fantasievoll kostümiert. Ein wahrhaft tierisches Vergnügen!

- Halb so alt wie der Godesberger Festausschuss, nämlich 33 Jahre, sind die Jecken Goten in diesem Jahr geworden. Entsprechend festlich in den Vereinsfarben Blau und Silber war der Prunkwagen dekoriert.

- Sichtlich Spaß an Karnevalsmusik hatte ein Neurheinländer. Zog eine Spielmannskapelle an ihm vorbei, begleitete er sie gekonnt auf seiner Geige. Bereits bei der Rathauserstürmung hatte er den Auftritt der "Buure" begleitet. Dass er hinterher fragte, ob es sich bei der Band um die Toten Hosen aus Düsseldorf gehandelt habe, verziehen ihm die Godesberger Narren großherzig.