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Rauchschwaden ziehen am Godesberger Rathaus auf

Rauchschwaden ziehen am Godesberger Rathaus auf

Jecke Streitkräfte besetzen die Burg der Federfuchser

Bad Godesberg. "Ihr werdet euch noch wundern", hatte Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann die Narren schon zu Wochenbeginn gewarnt. Kampflos wollte sie den Tollitäten Prinz Peter IV. und Godesia Silke das Rathaus am Sonntag nicht überlassen.

Um sich dem Narrensturm zu erwehren, hatte sich die selbsternannte Marktfrau Verstärkung geholt. Bezirksvorsteherkollege Gerhard Lorth war vor Ort auf dem Rathausbalkon. Getarnt hatte sich der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Alo von der Kall, im Bundeswehr-Camouflage-Overall unter das närrische Volk gemischt.

Erwartungsgemäß mussten Politiker und Beamte aber schließlich doch den Narren die Schlüssel zum Rathaus übergeben. Geführt von Festausschusspräsident Jürgen Krupp versuchten die Jecken zunächst, Marktfrau Schwolen-Flümann mit friedlichen Mitteln zur Aufgabe zu bewegen. Sie gab sich kämpferisch.

Der Prinz, meinte die Marktfrau, sei "muffig" und "kurz vor dem Verfallsdatum". Würde er in das Dschungelcamp kommen, würde er bei der "Rattenjagd im dezenten Feinripp" seine eigenen Füße nicht sehen. Dem hielt Krupp entgegen, dass es in der Bezirksvertretung nicht mit dem nötigen Ernst zugehen würde.

Gerhard Lemm kanzelte er als "Daniel Küblböck von Mehlem" ab, und brachte auch ihn als "guten Kandidaten für die Dschungel-Show" ins Gespräch. Als sich der Prinz persönlich in den Dialog einmischte, verspottete ihn die Marktfrau als "Prinzlein", die Jecken bliesen zu Angriff.

Mit Kanonenfeuer, Konfettiregen und gezogenen Säbeln stürmten die närrischen Truppen die Bezirksvertretung. Rauchschwaden zogen vor der zerborstenen Tür auf. Kurz darauf erschienen Prinz Peter IV. und Godesia Silke unter dem Jubel des närrischen Volks auf dem Balkon. Bis Aschermittwoch übernehmen sie in Bad Godesberg das Kommando.