Kindertollitäten - Session 2009/2010 : Prinz Younes I. und Godesia Yara führen junge Godesberger Narren
Muffendorf Sie wurden empfangen wie Staatschefs: Als Younes und Yara den Saal der kleinen Beethovenhalle betraten, erhoben sich die Menschen von ihren Plätzen. Sie säumten Fähnchen schwenkend den Weg zur Bühne.
Manche hatten sogar große Plakate mitgebracht, auf denen sie dem zukünftigen Bad Godesberger Kinderprinzenpaar alles Gute wünschten. Wer sich bis dahin keinen Platz an der Bühne gesichert hatte, stieg auf Tische und Stühle, um wenigstens einen Blick auf die närrischen Regenten zu erhaschen.
Der allgemeinen Aufgeregtheit zum Trotz hinterließen Prinz und Godesia einen sehr aufgeräumten Eindruck. Geduldig ließen sie die protokollarischen Zwänge der Proklamation über sich ergehen. Prinz Younes I. nahm von Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann Federn, Kette und Henneschen in Empfang, Godesia Yara musste sich mit der Brosche als einzige Insignie begnügen.
Ihre in Reimform - so will es die Tradition - verfasste Rede zum Amtsantritt ging ihnen ohne Stocken über die Lippen. "Eins ist klar: In diesen Strumpfhosen sind wir der Star", stellte der Prinz gleich mal die Hackordnung klar.
Zur ersten Audienz in den Thronsaal geleitet wurden Festausschusspräsident Christian Hüffel und Karl-Heinz Michels als Vertreter des Bundes Deutscher Karneval. Und wie das bei Uniformträgern so ist, senkten sie vor den Kindertollitäten ihr Haupt nicht (nur) in Demut, sondern in Erwartung eines Ordens, den sie wie viele weitere treue Untertanen auch erhalten sollten. Kinderprinzenpaarführerin Stephanie Caspary war zufrieden mit dem Auftritt ihrer Schützlinge. "Ich bin so was von stolz auf euch", sagte sie.
Den Auftakt zur Kinderprinzen-Proklamation gestaltete die Hip-Hop-Formation "humanz". Dass sie zu Beginn ihrer Tanzvorstellung den Klassiker "Kölle Alaaf" einspielten, erwies sich schnell als Täuschungsmanöver. Basslastige Popmusik oder wie Kenner sagen "fette Beats" gaben den Rhythmus vor, zu dem sie mal wie Roboter, mal wie Marionetten über die Bühne wackelten. Ihre Vorstellung konnte sich sehen lassen und fand schnell Nachahmer unter den jungen Zuschauern.
Der Versuch von Ingo Dapprich allerdings, der als "Magic Ingo" durch die Veranstaltung führte, einen besonders spektakulären Sprung der "humanz" zu kopieren, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Nichts anderes hatte er selbst erwartet. Dafür konnte der Moderator als Alleinunterhalter und im Zusammenspiel mit Christian Hüffel Pluspunkte sammeln. Eine Zaubereieinlage des ungleichen Paars hatte zwar mehr komische als magische Momente, kam aber gerade deshalb sehr gut an bei den Kindern.
Des weiteren machten Prinz Christoph III. und Godesia Kathrin sowie das erste Lannesdorfer Dreigestirn dem Bad Godesberger Kinderprinzenpaar ihre Aufwartung.
