Schwierige Zeiten

Kommentar

Jetzt ist sie also wieder angebrochen, die jecke Zeit, in der Tollitäten das Zepter, vulgo: Hänneschen schwingen und die Massen mit ihrem einleuchtenden Ein-Punkte-Regierungsprogramm begeistern, das da lautet: "Freie Bahn für Spaß und Frohsinn". Doch selbst dieser Wahlspruch kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in schwierigen Zeiten leben.

Wurde der Fastelovend in der Vergangenheit am Elften im Elften jeweils mit der Proklamation des Godesberger Kinderprinzenpaares eingeläutet, so blieb der Theaterplatzam Sonntag leer: Erstmals ist es dem Festausschuss Godesberger Karneval nicht gelungen, in den Reihen seiner diversen Gesellschaften Nachwuchstollitäten zu finden, deren Eltern bereit wären, ein erkleckliches Sümmchen für die Narretei locker zu machen. Sparen ist angesagt.

Weniger das liebe Geld als Uneinigkeit und persönliche Animositäten haben ferner dazu geführt, dass es trotz monatelanger Versuche nicht gelungen ist, einen Nachfolger für den amtsmüden Festausschuss-Präsidenten Karl-Heinz Michels zu wählen. Peinlich, aber wahr. Ein Glück nur, dass der Amtsinhaber sich noch einmal hat breitschlagen lassen, bis Aschermittwoch weiter zu machen. Und: Anders als früher wurde das Problem diesmal nicht an die große Glocke gehängt, um dem jeweils Anderen eins auszuwischen. Das lässt hoffen. In diesem Sinne: "Alaaf zesamme!"

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