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In LiKüRa regiert jetzt Kerstin I.

In LiKüRa regiert jetzt Kerstin I.

Nach der Proklamation fordert die Prinzessin das WCCB als Wagenhalle für die Karnevalsvereine ein

Küdinghoven. Einen herzlicheren Empfang und gelungeneren Abend konnten die Küdinghovener ihrer neuen LiKüRa-Prinzessin Kerstin I. (Engels) kaum bieten: Eine ausverkaufte Ennerthalle, ein begeistertes Publikum und ein vielseitiges Programm setzten der Inthronisation ihrer Lieblichkeit am Samstagabend die Krone auf.

Achim Unger, Vorsitzender der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft, hatte ein Knaller-Programm zusammengestellt, das keine Wünsche offen ließ. Durch den närrischen Abend führte Sitzungspräsident Wolfgang Kulasik, der "Fuss", in der ihm eigenen, humorvollen Art. Zur Eröffnung brachte Madam Motterboddem, alias Ute Groll, den Saal auf Hochtouren.

Von den Stühlen riss es das Publikum beispielsweise, als Madam Motterboddem aus Oberkassel ihre Geschichte von der Übernachtung im Grand Hotel zum Besten gab: Um den Schnarcher im Zimmer nebenan zur Ruhe zu bringen, klopfte sie nächtens laut gegen die Wand. Am nächsten Morgen begrüßte sie der Schnarcher auf dem Flur mit den Worten: "Ich war zu müde, um noch rüberzukommen".

Nach der Begrüßung der Gäste, zu denen auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter zählten, kündigte Paul Klein, Vorsitzender des LiKüRa-Festausschusses, das Tanzcorps der Ennertfunken unter Leitung von Anja Thomas an. Die 20 Mädchen zwischen vier und 14 Jahren boten einen ersten tänzerischen Höhepunkt, den das Publikum mit stehendem Applaus dankte.

Tränen in den Augen hatte derweil die scheidende LiKüRa-Prinzessin Claudia I. Sie verabschiedete sich von ihrer Fangemeinde und dankte besonders für das Engagement, das die Bewohner der drei Ennertorte zum LiKüRa-Zug am Karnevalssonntag gezeigt hatten. Schmissig und exakt ging es zu, als das Musik- und Tanzcorps der LiKüRa-Ehrengarde unter Leitung von Kommandantin Marion Jülich die Bühne eroberte.

Mit bekannten Karnevalshits und Tänzen stimmte das neu formierte Tanzcorps das inzwischen auf den Stühlen tanzende Publikum auf den Höhepunkt des Abends ein: Unter tosendem Applaus setzte die letztjährige Prinzessin Claudia I. ihrer Amtsnachfolgerin Kerstin I. die Krone auf.

Ihre Lieblichkeit bedankte sich mit einer "Regierungserklärung", die es in sich hatte: So forderte Kerstin I. beispielsweise OB Nimptsch auf, "wegen des akuten Hallennotstandes das WCCB für alle LiKüRa-Vereine als Wagenhalle zur Verfügung zu stellen".

Dass Bützen für alle närrischen Untertanen erste Pflicht ist, verstehe sich von selbst. Deshalb sei immer darauf zu achten, dass "der Atem frisch ist und die Gebisse fest sitzen", rief Kerstin I. ihrem närrischen Volk zu. Ruhiger wurde es in der Halle, als Aushilfsbriefträger Willi Armbröster in Reimform seine Krätzchen zum Besten gab und aus Grußkarten vorlas. So auch die Postkarte an Paul Klein "von seinen alten Zellengenossen der Strafanstalt Siegburg".

Herzhafte Lacher und eine Rakete zollte das Publikum dem Büttprofi. Karnevalsballett vom Feinsten bot der frühere Deutsche und Rheinlandmeister, das Tanzcorps Bau-Weiß Windhagen.

Während es die Narren nicht mehr auf den Stühlen hielt, gab die rockig singende Kerstin I. ihren Song "LiKüRa 2010" zum Besten. Der Weltpremiere folgte eine Rakete des tobenden Publikums. Das närrische Volk tanzte bis spät in die karnevalistische Nacht.