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Charis I. bezieht nach Fackelzug ihre Hofburg in Buschdorf​

Prinzessin im Stadtteil : Charis I. bezieht nach Fackelzug ihre Hofburg in Buschdorf

Prinzessin Charis I. hat ihre Hofburg in der Gaststätte Alt-Buschdorf bezogen. Zuvor ging es mit einem Fackelzug durch den Stadtteil.

Auf diesen Moment hatte Prinzessin Charis I. lange hin gefiebert: Gemeinsam mit ihrer Equipe und zahlreichen Freunden wartete die Buschdorfer Karnevalsprinzessin darauf, zur Hofburgerstürmung abgeholt zu werden. Als in der Ferne bereits die ersten jecken Klänge zu hören waren, stieg auch bei der Tollität so langsam die Nervosität: Der Musikzug Bergklänge Heisterbacherrott näherte sich, um sie gemeinsam mit dem Karnevalsausschuss Buschdorf und einigen befreundeten Karnevalsgesellschaften zur Hofburgstürmung zu begleiten. Mit einem Fackelzug zogen die Jecken anschließend feierlich durch das Dorf, um allen Bewohnern zu zeigen, dass die Buschdorfer Karnevalsprinzessin gleich ihre Hofburg beziehen und bis Aschermittwoch regieren wird.

Doch zuvor musste Charis I. erst einmal Jasvir Sing, Inhaber der Gaststätte Alt-Buschdorf, überzeugen, dass sein Lokal ab sofort in Jeckenhand gehört. Dieser hatte sich Verstärkung geholt, um seine Gaststätte zu verteidigen, denn ganz so einfach wollte er es den Jecken nicht machen. Doch Charis I. wusste mit ihrem Charme zu überzeugen: „Es gibt auch Massagen“, versprach die gelernte Physiotherapeutin. Letztlich half jeglicher Widerstand nicht: Das „Alt-Buschdorf“ musste als Hofburg freigegeben werden – diesem jecken Frohsinn konnte sich auch Jasvir Sing nicht entziehen. Als Charis I. unter tosendem Applaus das Schild mit ihrem Namen über der Eingangstür enthüllte, gab es für die Jecken kein Halten mehr: Der Musikzug spielte und es wurde fröhlich getanzt und geschunkelt.

In der Gaststätte „Alt-Buschdorf“ werden sich Prinzessin Charis I. und ihre Equipe in den kommenden Wochen treffen, um von hier aus zu den zahlreichen jecken Terminen zu fahren, beziehungsweise um sich nach anstrengenden närrischen Tagen hier auszuruhen. Einige Auftritte hat die bereits im November proklamierte Karnevalsprinzessin bereits erfolgreich absolviert. Mehr als 50 Termine stehen in dieser Session in ihrem Kalender. Nicht nur im Bonner Norden, sondern im gesamten Stadtgebiet und auch im Rhein-Sieg-Kreis wird sie viel unterwegs sein. „Ich werde wie eine Nomadin von Ort zu Ort ziehen“, sagt Charis I. lachend. Sogar eine Fahrt nach Düsseldorf steht auf dem Programm. Gespannt sein darf man auf die Reden der Karnevalsprinzessin, die sie teils in Reimform vortragen und den jeweiligen Orten individuell anpassen will.

Charis Aydin, so der gebürtige Name der Buschdorfer Tollität, feiert schon ihr Leben lang mit großer Leidenschaft die fünfte Jahreszeit. Mit der Proklamation zur Karnevalsprinzessin ist für sie jetzt ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen: „Ich wollte schon als kleines Mädchen Kinderprinzessin werden, dazu war es aber leider nie gekommen“, verrät sie. Wer die Tollität heute zuhause besucht, wird feststellen, dass ihr gesamter Dachboden einem großen Kostümbasar gleicht: „Ich nähe jedes Jahr meine Kostüme selbst“, berichtet Charis I. Auch ihre Tochter Selma ist dem Karnevalsvirus verfallen: Die 16-Jährige ist mit großer Leidenschaft in der Tanzgarde des Karnevalsausschusses Buschdorf aktiv.

Der Buschdorfer Karneval zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass hier alles handgemacht ist. So wird beispielsweise die „Mess op Kölsch“, die am 28. Januar in der St. Aegidius Kirche stattfindet, von den Jecken selbst organisiert. Gleich im Anschluss an die „Mess op Kölsch“ folgt das traditionelle Kinderkostümfest. Höhepunkt des Buschdorfer Karnevals ist der Veedelszug, der am Karnevalssamstag um 14.30 Uhr startet.