Narrenspiegel

Bonner Männergesangsverein feiert Begegnung der Jahrhunderte - Kolpingfamilie schwoofte wieder in der Nasse-Mensa - Bönnscher Clown an Manfred Klauck

Bonn. (sp) "Ich bin ene kölsche Jung. . ." Dieses Millowitsch-Lied sang, in der Maske des berühmten Kölners, BMGV-Präsident Ludwig Klassen - und das war der Höhepunkt und zugleich Abschluss einer glanzvollen Sitzung des Bonner Männer Gesang Vereins im Hotel Bristol.

Begonnen hatte sie mit Einzug und Tanz des Bonner Stadtsoldaten-Corps - dem "Rückgrat des Bonner Karnevals", wie Schultheiß Georg Dreher betonte. Beide Vereine verbinde eine lange Freundschaft. Dann gab es eine weitere "Begegnung der Jahrhunderte", als das Beueler Damenkomitee von 1824 in einer Prozession über die Bühne seine Litanei über die Unarten der Männer bühnenwirksam heruntersang.

Weitere Höhepunkte im Programm waren die "Pänz von Gereon" mit ihrer multikulturellen Show, die Gesangsgruppe "pö a pö", die "älteste Kölner Boygroup" - die drei Colonias - und natürlich die Visite von Prinz und Bonna mit ihrer Equipe. "Der BMGV ist bekannt für seinen bodenständigen Karneval", sagte Willi III., der zum Abschluss sogar eine Beitrittserklärung in den Chor unterschrieb.

Ihrem Ruf, im Karneval Eigenständiges zu bieten, wurden die Sänger auch diesmal gerecht. Erst bot ein Buschdorfer Trio Verzällcher über das Vereinsleben, später besangen "Handwerksgesellen aus Endenich" Pleiten, Pech und Pannen aus ihrer Firma "Drei Männer für alle Fälle". Schließlich zog eine Sängerkarawane mit dem Sultan an der Spitze über die Bühne, komplettiert von einer Kadettenschar, das heißt prominenten Gönnern des BMGV. Mit dem Schultheißlied endete die Sitzung.

Bonn. (bkr) "Das wird man in Bonn sicher so schnell kein zweites Mal zu Gesicht bekommen", meinte Harald Hirtz, Mitglied im Schöppenrat der Fidelen Walzbröde. Schultheiß Ulrich Schreck kam als Tanzoffizier, der unter immensem Beifall ein Funkemariechen des Husarentanzcorps Grün-Weiß Siegburg stemmte.

Der Karnevalsverein in der Kolpingsfamilie Bonn Zentral feierte das erste Mal seit 1973 wieder in großem Rahmen seine Bürgersitzung in der Mensa Nassestrasse und ließ damit die 120-jährige Jeckentradition in gebührender Weise aufleben. Auch die Büttenrede, die Schreck mit seinem Stellvertreter Andreas König hielt, kam gut an. Mit ihren in Zimmermannskluft vorgetragenen bönnschen Geschichten von der Walz trafen sie den Geschmack der rund 250 Narren.

Anschließend waren die 13 "Zarten Elfen" in ihren Hexenkostümen zu bewundern: Die Frauen des Kolping-Familienkreises tanzten auf ihren Besen. Da wurde mehr als eine Zugabe gefordert, wofür es zur Belohnung erst mal Kölsch, einen Orden und jede Menge Bützjer für die Truppe gab.

"Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, und wenn wir gekonnt hätten, hätten wir auch noch länger gefeiert", resümierte Hirtz. Dank der Unterstützung des Geschäftsführers des Studentenwerks, Ansgar Schuldenzucker, werden auch die kommenden Bürgersitzungen in der Mensa stattfinden können.

Bonn. (gal) Die Karnevalsfründe Durschlöscher verliehen am Sonntag wieder den Bönnschen Clown, die Auszeichnung für Karnevalisten der "zweiten Reihe". Dieses Mal ging er an den Major der Bonner Ehrengarde, Manfred "Bambi" Klauck, der seit über 25 Jahren für die Beschaffung der Pferde der Garde im Rosenmontagszug verantwortlich ist.

Rund 250 Gäste feierten bei der Kostümsitzung mit vielen Tollitäten wie Prinz Willi III. Bonna Birgit I. Der Besuch der Wäscherprinzessin, dem Burgfräulein, dem Prinzenpaar aus Buschdorf und vielen anderen Gästen machte aus guter Stimmung Superstimmung.