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Gleich zwei Dreigestirne für die Wormersdorfer Narren​

Proklamationen im „Land der Liebe“ : Gleich zwei Dreigestirne für die Wormersdorfer Narren

Die Wormersdorfer wissen, wie man Karneval feiert. Kein Wunder also, dass sich am Fuße der Tomburg immer wieder Kandidaten für Prinz, Bauer und Jungfrau finden. In diesem Jahr sind sogar zwei Dreigestirne in Amt und Würden - natürlich mit zwei groß gefeierten Proklamationen.

An gleich zwei Tagen stand der Wormersdorfer „Gürzenich“ Kopf. Proppenvoll war die Turnhalle des Rheinbacher Dorfes am Freitag und Samstag, als die „großen“ und „kleinen“ Tollitäten die Macht ergriffen. Heiß erwartet, wie sich zeigten. Denn einige der närrischen Untertanen standen beim Einzug der Nachwuchs-Regenten Prinzessin Viktoria I. (Klett), Bäuerin Elisa I. (Köhn) und Jungfrau Miroslava I. (Gusser) sogar den Tischen und schwenkten Fähnchen, während andere die Kamelle auffingen, die das Trio großzügig verteilte. Die Musiker des Fanfarencorps der Landsknechte Wormersdorf stimmten einen Karnevalssong nach dem anderen an, bis endlich Ortsvorsteher Rolf (Rolli) Münch, der stellvertretende Bürgermeister Kalle Kersholt und Ehrenbürger Stefan Raetz im Beisein von Roswitha Born, der Vorsitzenden des Damenkomitees „Fidele Burgfrauen 1963“, die Insignien der Macht überreichten.

Bäuerin und Jungfrau kommen aus den Tanzgruppen

Mit Elisa und Miroslava, beide elf Jahre alt, regieren nun Tänzerinnen aus den Reihen des Damenkomitees. Prinzessin Viktoria (12) liebt ebenfalls Sport und betreibt Hobby Horsing (Steckenpferd-Reiten). Mit Viktoria und Elisa – die eine besucht die siebte, die andere die sechste Klasse der Gesamtschule Rheinbach – stehen waschechte zudem Wormersdorferinnen an der Spitze des närrischen Nachwuchses. Miroslava (11) stammt aus dem russischen Tula, wohnt aber schon seit ihrem zweiten Lebensjahr im Dorf und besucht das Clara-Fey-Gymnasium in Bonn. „Gerade im Karneval ist Wormersdorf besonders schön, da es klein ist und man sich kennt“, betonte das Trio unisono. Es ist stolz darauf, im Jubiläumsjahr zum 60-jährigen Bestehen des Damenkomitees an der Spitze der jüngeren Narren zu stehen.

Nach den Kindern sind nun die Väter an der Reihe

Seit 1977 organisiert das Damenkomitee den Kinderkarneval, seit 2019 sind die jecken Wiever auch für die erwachsenen Tollitäten zuständig. „Dass es in diesem Jahr gleich zwei Dreigestirne gibt, ist eher Zufall. Wir hatten noch nie Probleme, Tollitäten zu finden. Bei den Erwachsenen ist es oft so, dass sie, wenn sie die Sessionen ihrer Kinder erlebt haben, oft selber Tollität werden wollen“, erklärte Damenkomitee-Pressesprecherin Gudrun Mieth-Leichsenring. Immerhin gibt es in Wormersdorf schon seit 1987 regelmäßig Tollitäten. Und auch das nun amtierende Dreigestirn der Erwachsenen hat bereits Erfahrungen mit den Ämtern – wenn auch durch den eigenen Nachwuchs. In der Session 2020/21 gehörten Leni Zörn (Prinzessin) und Leonie Müller (Bäuerin) zum Kinderdreigestirn. In diesem Jahr sind die Väter Gregor Zörn (Prinz), Jungfrau Rolexa (Mark Müller) gemeinsam mit ihrem Freund Bauer Stefan (Schaaf) an der Reihe.

DasWormersdorfer Dreigestirn inmitten seiner Narren: Jungfrau Rolexa (Marc Müller), Prinz Gregor (Zörn) und Bauer Stefan (Schaaf).
DasWormersdorfer Dreigestirn inmitten seiner Narren: Jungfrau Rolexa (Marc Müller), Prinz Gregor (Zörn) und Bauer Stefan (Schaaf). Foto: Axel Vogel

Die Drei haben zwar verschiedene Berufe, sind aber hobby- und freizeitmäßig ähnlich unterwegs als Fans des 1. FC Köln und begeisterte Jecken. Sie feiern leidenschaftlich gerne Karneval, was sie bei ihrer eigenen Proklamation am Freitag direkt einmal vorführten. Außerdem bringen sie es gemeinsam auf „zirka 111 Jahre“ bei der örtlichen Feuerwehr. „Seit 20 Jahren waren wir uns in der Löschgruppe einig, dass wir auch mal die Tollität stellen sollten“, schmunzelte der 48-jährige Prinz, der seit 23 Jahren Löschgruppenführer ist. Die Drei von der Wehr sind im „Land der Liebe“ fest verwurzelt. Und haben ein Ziel für die Session: „Wir wollen den Leuten wieder den ursprünglichen dörflichen Karneval nahebringen“, sagte Prinz Gregor.