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Aliens und Indianer bevölkern die Schule

Aliens und Indianer bevölkern die Schule

Elternsitzung in Medinghoven - Närrisches Treiben im Verteidigungsministerium - Tanzmusical-Gruppe der Theaterschule begeistert Publikum im Martin-Bucer-Haus

Der Stadtbezirk Hardtberg war auch am Wochenende fest in närrischer Hand. So trafen sich große und kleine Jecken bei verschiedenen Sitzungen in Duisdorf und Medinghoven.

Medinghoven. (rjo) Als Lehrer an der Realschule Medinghoven (RSM) muss man in der Karnevalszeit ein dickes Fell haben. Zumindest was die zum Teil bitterbösen Sketche der Schüler für die alljährliche Elternsitzung anbelangt.

Am Freitagabend mussten sich die Lehrer eine Imitation ihrer Schulkonferenz gefallen lassen, in der die Schüler sie mit ihren markantesten Merkmalen nachahmten: Überdimensionale Bierbäuche, kahle Glatzen, schlechte Schminke oder eine äußerst langsame Sprechweise. Doch der Sketch gefiel nicht nur den rund 400 Eltern, sondern auch die Lehrer jubelten über die Schauspielkünste und den Einfallsreichtum ihrer Schützlinge.

Viel zu tun hatten die Sitzungspräsidenten Yannick Klingebiel und Max Schüffelgen: Insgesamt moderierten sie 17 Klassen an, die in drei Projekttagen Beiträge vorbereitet hatten. Die Themen waren breit gefächert - von extravaganten Tanzeinlagen zu Michael Jacksons "Beat It" (5a) über eine außergewöhnliche Modenschau mit Aliens und Indianern (6b) bis hin zu selbst ausgedachten Szenarien in einem lebendig geworden Kölner Karnevalsmuseum (7a).

Alle Darbietungen wurden nicht nur mit donnerndem Applaus belohnt, sondern jeder Schüler bekam von den Sitzungspräsidenten persönlich den Sessionsorden überreicht. "Diese Sitzungen, an denen die Schüler im Laufe ihres Schullebens mehrmals teilnehmen, sind sehr wichtig", betonte Pressesprecher Thomas Kratzer.

"Man merkt, dass sie am Ende ihrer Schulzeit viel besser vor großen Gruppen sprechen können." Allerdings sei der Zeitaufwand für die Vorbereitungen sehr umfangreich, weshalb sich die Lehrer auf einen neuen Turnus geeinigt haben: Alle zwei Jahre gibt es eine Pause.

Duisdorf. (rjo) Das Aufeinandertreffen war der Höhepunkt: Auf der Kostümsitzung des Festausschusses im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in der Sporthalle an der Schmittstraße begrüßte das Moderatorenduo Heinz-Peter und Miriam Schmitz, Ex-Bonna der letzten Session, das Bonner Prinzenpaar Amir I. und Uta I.

Da alle Tollitäten auf dem "närrischen Übungsplatz" immer ein Manöver absolvieren müssen, waren die rund 450 Gäste nun besonders gespannt. Doch Miriam Schmitz hatte sich keine Übung ausgedacht, sondern ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht: Weil sie in ihrer Session als Bonna oft vom Hunger überwältigt wurde, hatte sie für das Prinzenpaar und ihre Equipe ein großes Fresspaket zusammen gestellt.

Überwältigt von der Fürsorge der Ex-Bonna, zog das Prinzenpaar weiter, denn vor dem Übungsplatz warteten noch zahlreiche Größen des Karnevals auf ihre Auftritte. Für ausgelassene Stimmung sorgten vor allem die Saalkapelle Sunny Raindrops, die Rheinlandfanfaren und der "Jung usem Vürjebirch".

Ein besonderer Blickfang waren die Tänzerinnen der "Magic Majorettes": Unter ihrem Kleid hatten sie ein zweites Kostüm versteckt, das mit Leuchtionen bestickt war und in der extra verdunkelten Schmitthalle für ein Lichtfeuer der Extraklasse sorgte.

Den Bonner Stadtsoldaten gefiel es nach ihrem Auftritt sogar so gut auf der Sitzung, dass zahlreiche der rot-weiß Uniformierten ihren Feierabend beim BMVg ausklingen ließen. "Die Stimmung war toll und am Ende haben alle auf den Stühlen getanzt", freute sich Joachim Hoffman, Vorsitzender des Festausschusses.

Getrübt sind jedoch die Aussichten auf die Kostümsitzung 2011. "Wir haben ernsthafte Nachwuchssorgen und wenn wir die nicht lösen, war das unsere letzte Kostümsitzung", erklärte Hoffmann. Er rief daher alle Beschäftigten im Bundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr im Raum Bonn und Köln dazu auf, Mitglied zu werden und damit den Fortbestand der Sitzung zu retten.

Medinghoven. (kpo) Einen feurigen Tango legten Anna Bolzer und der Argentinier Diego alias Barbara Naß und Thorsten Schmidt im Martin-Bucer-Haus aufs Parkett. Da konnten die vielen kleinen und großen Jecken, die zur Karnevalsfete des Vereins Zingaro gekommen waren, nur staunen.

Aber etwas war bei näherem Hinsehen ziemlich ungewöhnlich: Die Vereinsvorsitzende Naß trat als Diego auf und wirbelte "Anna" Schmidt gewagt durch den Raum. Das sah eher witzig als gekonnt aus. "So sollte es ja auch sein", teilte "Diego" Naß nachher mit.

Auf der Familienfeier unter dem Motto "Jede Jeck es anners, äver jeck sin mer all" des Vereins zur Förderung interkultureller Arbeit blieb es auch nach diesem Auftritt tänzerisch: Die Hip-Hop-Gruppe des Martin-Bucer-Hauses zeigte ihr Können und eine Mädchengruppe der "Theater-Musik-Tanzschule" von Pavel und Viktoria Emanuilov aus Tannenbusch unterhielt das närrische Publikum mit mehreren Tänzen.

Hierzu hatten sie eine ganze Palette an Kostümen für indische, spanische und auch türkische Tänze mitgebracht. Spiel und Spaß für die Kinder standen im Vordergrund bei dieser sehr internationalen Feier. Zwischenzeitlich fiel die Musikanlage aus, man musste sich mit einem kleinen CD-Radio behelfen.

Da man dem Bonner Prinzenpaar, das sich ebenfalls angekündigt hatte, aber keinen dünnen Sound bieten wollte, wurde fieberhaft an der Anlage gearbeitet. Als dann Prinz Amir I. und Bonna Uta I. einmarschierten, war auch die Musik wieder voll da.