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Heideröschen und "Berufs-Spanner"

Heideröschen und "Berufs-Spanner"

Peter Wirtz verleiht den Bürgermeister-Orden für verdiente Karnevalisten an Doris Bäßgen und Hansi Hirzmann

Königswinter. Doris Bäßgen und Hans-Siegfried Hirzmann machten es nicht wie Marcel Reich-Ranicki, der kürzlich die Annahme des Deutschen Fernsehpreises verweigert hatte. Im Gegenteil. Das "Heideröschen" aus Wahlfeld strahlte: "Peter Wirtz hat mich mit seinem Anruf auf einer Ausstellung erwischt. Ich war total überrascht."

Und "Hansi" Hirzmann erging es nicht anders. "Als mir der Bürgermeister telefonisch die Auszeichnung ankündigte, war ich sprachlos."

Jetzt war es soweit: Das Stadtoberhaupt hängte den beiden Karnevalisten im Haus Bachem den Bürgermeister-Orden für ihre Verdienste um den Hals. Erstmals griff Peter Wirtz gleich zweimal in die Schatulle. Noch lange vor Beginn der fünften Jahreszeit hatte er seine Entscheidung getroffen, die er nun im Kreise vieler Karnevalisten launig begründete.

Selbst das Amt als Altstadt-Prinz Hansi I., das Hirzmann vor genau elf (!) Jahren antrat, dürfte für den Königswinterer nicht so plötzlich vom Himmel gefallen sein wie die Bürgermeister-Medaille mit dem Stadtwappen darauf. Verdient hat er ihn allemal. Der 55-Jährige ist mittlerweile Mitglied des Ehemaligen-Spielmannszuges der Feuerwehr und damit auch jeck unterwegs.

Die Karnevalssitzungen des Kirchenchores von St. Remigius, bei dem er bereits seit 25 Jahren den Ton angibt, lenkte er lange Zeit. Als Prinzenführer begleitete er mehrere Tollitäten, entwarf etliche Orden. Seit zehn Jahren ist er im Vorstand des Festausschusses Altstadtkarneval, neuerdings als Vorsitzender.

Aber auch bei Hirzmann besteht das Leben nicht nur aus Karneval. "Er ist Berufs-Spanner", ulkte Peter Wirtz. Der ausgebildete Radio- und Fernsehtechniker ist nämlich seit über 30 Jahren als technischer Angestellter in einer Firma für Videoüberwachung in Windhagen beschäftigt. "Ich bin stolz auf den Orden", sagte Hansi Hirzmann.

Das darf auch Doris Bäßgen sein. Ihr jecker Werdegang wäre etwas für einen "Karnevals-Brockhaus". Darin könnte dann zu lesen sein: Seit 35 Jahren steht die gebürtige Thomasbergerin in der Bütt. Seit 30 Jahren ist die 57-Jährige ein "Heideröschen" und seit zwei Jahrzehnten Präsidentin dieses Damenkomitees.

Damit nicht genug. Im Vorstand des Tanzcorps "Sternschnuppen" ist die gelernte Notariatsgehilfin und bei der Betreuung von drei Tanzgruppen aktiv: Um die Sternchen, die Schnüppchen und die Sternschnuppen kümmert sich die dreifache Mutter und Großmutter liebevoll. Im Bürgerverein Uthweiler agiert sie als stellvertretende Vorsitzende. Und ihren Einsatz im Kapellenchor von Uthweiler gab sie nach 35 Jahren auf. "Bis ich meine Stimme im Karneval zu viel strapaziert hatte", bewies Doris Bäßgen Humor.

Doris Bäßgen vererbte ihre jecken Gene weiter: Sowohl Tochter Britta als auch Schwiegertochter Bettina sind längst in den Strauß "Heideröschen" eingebunden. Das Damenkomitee schenkte der Präsidentin übrigens ein Bild mit allen Röschen. Und es absolvierte im Haus Bachem einen hübschen Auftritt.