1. Narren-News
  2. Königswinter

Prunksitzung der Narrenzunft Oberpleis

Prunksitzung in Oberpleis : In Plees weht ein wunderbar närrisches Lüftchen

Seit 40 Jahren begeistern die Zunftsterne im Pleeser Karneval. Der Auftritt der eigenen Kräfte war nur einer der Höhepunkte der Prunksitzung der Narrenzunft

Das Schönste, was der Pleeser Fastelovend zu bieten hat, kam gleich zu Beginn, das Spektakulärste kurz vor Schluss. Und auch mittendrin blieb kein Wunsch offen. Bei der Prunksitzung der Narrenzunft Oberpleis in der Aula des Schulzentrums stand all das auf dem Programm, was das Narrenherz begehrt: staatse Gardisten, schmucke Tanzcorps, köstliche Verzällcher und kölsche Musik, und das sage und schreibe fünf Stunden lang.

Stürmisch begrüßt von den bestens aufgelegten Pleeser Jecken zogen zum Auftakt Prinzessin Gabi II. und Prinz Rainer II. (Strothmann) in den Gürzenich zu Oberpleis ein – begleitet von all denen, die eine schmucke blau-weiße Narrenzunft-Uniform tragen dürfen, angefangen vom Elferrat über die Funken bis hin zu den kleinen Ströppchen. Fragen wie „Seid ihr jot drop“ erübrigten sich: Dass sie in allerbester Stimmung waren, hatten die bunt kostümierten Jecken von der ersten Minute an unter Beweis gestellt. Als Eisbrecher auf dem närrischen Parkett fungierten die jüngsten Gardetänzer und -tänzerinnen: die Ströppchen und die Dilledöppchen, die für ihre flotten Tänze jede Menge Applaus ernteten.

War es bereits beim Aufmarsch der Narrenzunft eng auf der Bühne gewesen, so wurde es beim nächsten Programmpunkt so richtig „knubbelig“: die Prinzen-Garde Köln war mit alle Mann - nur leider ohne Mariechen - aus der Domstadt angereist. Die Gardisten mit ihren blinkenden Goldhelmen waren ein Anblick, bei dem wohl jedem Fastelovendsjeck das Herz aufgeht. Insbesondere die Pleeser Damenwelt war aus dem Häuschen, zumal der Tanz des Fußcorps laut Kommandant Wolfgang Gogol eigens den vielen „netten Frauen im Saal“ gewidmet war. „Ruut und wiess, dat is ene Staat, wie sind die Kääls nur so apart?“, fragte sich denn auch Sitzungspräsident Andreas Friedrich, ohne allerdings eine Antwort zu erhalten.

Dabei hat die Narrenzunft nicht weniger aparte Mitglieder in den eigenen Reihen: Die blau-weißen Zunftsterne, die gleich im Anschluss auf der Bühne funkelten, begeisterten mit Charme und Können mindestens ebenso sehr wie zuvor die Gäste. Die tolle Truppe feiert in diesem Jahr runden Geburtstag: Seit 40 Jahren bereichern die Zunftsterne tänzerisch den Karneval. Im Jubiläumsjahr konnten die Zuschauer wahre Höhenflüge erleben. Drei Tanzoffiziere trugen die Mariechen sozusagen auf den Händen.

Noch viel älter als die Zunftsterne sind übrigens die Blau-Weißen Funken, die in diesem Jahr bereits ihren 70. Geburtstag feiern. Auch ihnen war das stolze Alter nicht anzusehen – die Mitgliedschaft in der Narrenzunft scheint ein echter Jungbrunnen zu sein. Ein besonderer Höhepunkt der Prunksitzung ist stets die Verleihung der Prinzenordens an verdiente Karnevalisten. In diesem Jahr konnten sich Elferratsmitglied Uwe Renner und Funkenoffizier Max Breidenstein über die Auszeichnung freuen.

Redner und viel Musik

Da zu einer ordentlichen Karnevalssitzung nicht nur etwas fürs Auge gehört, präsentierte die Narrenzunft neben den tänzerischen zahlreiche weitere närrische Glanzlichter: Die Redner „Dä Nubbel“ (Michael Hehn) und Martin Schoops, das Duo „Harry und Achim“ sowie die Bands „El Dorado“, „Kempest Feinest“ und die „Cöllner“ sorgten dafür, dass den Jecken im Saal kaum Zeit zum Luftholen blieb. Und spätestens beim spektakulären Auftritt der Tanzgruppe De Höppemötzjer aus Köln blieb dann auch dem durchtrainiertesten Jecken vor Begeisterung der Atem stehen, bevor der „Pleeser Wind“ alle zu vorgerückter Stunde wieder nach Hause wehte.