Prinz ist Meister der Völkerverständigung
Mundartmesse und Frühschoppen locken viele Gäste "op de Strüch"
Thomasberg. (bsa) Mit ihrer siebten Mundartmesse haben die Karnevalisten der Strücher KG am Sonntag die heiße Phase der fünften Jahreszeit eingeleitet. In Sankt Joseph zelebrierte der Honnefer Gymnasialpfarrer Herbert Breuer die Messe, bei der "op Platt" gebetet und gesungen wurde.
Auch eines der wichtigsten Elemente des Karnevals, das Lachen, kam nicht zu kurz. Der Kirchenchor Sankt Joseph ließ es sich im 40. Jahr seines Bestehen nicht nehmen, den musikalischen Teil der Messe zu gestalten.
Chorleiter Edgar Zens hatte gleich mehrere Gelegenheiten, der Orgel einen Tusch zu entlocken. Die närrischen Regenten aus dem Umland verliehen der Messfeier mit ihren prunkvollen Kostümen und bunten Gefolgen den angemessenen Glanz.
Gleich im Anschluss zog die Narrenprozession in den Strücher Saal ein, um einen zünftigen Frühschoppen abzuhalten. In Anbetracht des Defilees befreundeter Gesellschaften und fescher Tanztruppen hielt es in Thomasberg offenbar kaum jemanden zu Hause, denn schon früh waren sogar Stehplätze heiß begehrt.
Beim Stelldichein von Prinzenpaaren, Musik- und Tanzcorps herrschte schon im Foyer drangvolle Enge. Als beispielsweise Eudenbachs Feuerwehrprinz Leo I. (Meis) mit seiner Entourage einmarschierte, schien es, als ob der halbe Oberhau seinem närrischen Regenten auf dem Fuße nachfolgte.
Strücher-Präsident Christoph Weinreis behielt jedoch stets die Übersicht über sein Programm und konnte auch zwei kurzfristige Ausfälle problemlos kompensieren. Das ursprünglich eingeplante Siebengebirgsprinzenpaar hatte kurzfristig absagen müssen, und der Auftritt der Roten Funken aus Neuenhof im Sauerland fiel den Wetterkapriolen zum Opfer - sie waren zu Hause eingeschneit.
Durch die Auftritte der eigenen Strücher Tanzcorps und der Tollitäten aus Vinxel, Ittenbach und Bockeroth waren die Jecken im Saal aber schnell besänftigt.
Und als dann das gemeinsame Prinzenpaar der Heisterbacherrotter und Thomasberger die Bühne im Sturm nahm, erreichte die Stimmung den Höhepunkt. Zwar werden in diesem Jahr die Regenten Bernd II. und Annette I. vom Bürgerfestausschuss aus dem Nachbarort gestellt, doch der Prinz ist offenbar ein Meister der "Völkerverständigung".
"Wir kommen zwar aus Heisterbacherrott, aber hier auf der Strüch fühlen wir uns genau so wohl wie zu Hause", rief er den begeisterten Narren zu und lobte die Vorstände der beiden Vereine, die "Brücken geschlagen und vor allem auch begangen haben".
Den Abschluss des Programms bildete das Männerballett "Die Lollies", das besonders bei der Damenwelt im Saal für Wogen der Begeisterung sorgte.
