Freiwillige Feuerwehr Altenahr : Hippokrates und bayerische Verkehrskontrollen in Altenahr
ALTENAHR Wenn die Altenahrer Freiwillige Feuerwehr zu ihrem karnevalistischen Feuerwehrball lädt, dann lassen die Bürger des Weinortes sich dies nicht zweimal sagen.
Graf Dracula stieß mit einer Giraffe an und Edward mit den Scherenhänden bahnte sich einen Weg zum Getränkestand. Breit grinsende Wegelagerer schnellten von ihren Sitzen und bewarfen ahnungslose Passanten mit Konfetti. Schon vor Beginn des Festprogramms war die Stimmung äußerst ausgelassen.
Wehrführer Stephan Knieps hatte sich als Kostüm einen Affen umgeschnallt, auf dessen Schultern er scheinbar getragen wurde. Mit einem „Tatütata, Alaaf und herzlich Willkommen“ begrüßte er die Jecken im Saal. Ein besonderer Gruß ging an die Ehrengäste, darunter Pfarrer Axel Spiller, Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer und die Weinmajestäten Königin Tina Marie Schmidt mit ihren Prinzessinnen Lara Baggeler und Jana Ludwig. Dann übernahm Ortsbürgermeister Rüdiger Fuhrmann als „Hausmeister“ die Moderation des Abends.
Obwohl der größte Teil des Abends in Eigenregie von den Feuerwehrleuten bestritten wurde, musste kein Karnevalsfreund etwas vermissen, das zu einer klassischen Sitzung dazugehört. Als Tanzformationen spielten die Funken der Karnevalsfreunde Altenahr (KfA) und die Damengarde des Fastelovendsvereins „Aleburje Breiede“ auf. Mit Choreografien, die schon im Gang begannen, waghalsigen Hebefiguren und synchronen Körperbewegungen mussten alle Tänzer vor begeistertem Publikum eine Zugabe geben.
Eine Premiere feierte Francesca Reimer von den „Aleburje Breiede“, die ihren ersten Tanz als Solomariechen hinlegte. In einer Mischung aus Akrobatik, Kunstturnen und Gardetanz konnte das junge Talent von sich überzeugen. Weniger grazil, dafür umso witziger, kamen die Jungs der Feuerwehr daher, die in Rettungsdecken einmarschierten und dann in sexy Warnwesten mit Psys „Gangnam Style“ das Jahr 2012 wieder auferstehen ließen. Hoher Besuch durfte natürlich auch nicht fehlen und so gab es stehende Ovationen für das Kinderdreigestirn der KfA, Prinz Lars I. (Lara Raupach), Bauer Nico I. (Kaspari) und Jungfrau Angelina I. (Bruchhausen).
Abgerundet wurde der Abend von zahlreichen Rednern und einigen Sketchen. Helmut Schick plauderte als „Ne Landarzt“ aus dem Nähkästchen eines Mediziners zwischen Studentenjobs und Patienten, die den Unterschied zwischen Impfen und Sterilisieren nicht kennen. Sein Schlachtruf „Hipp, Hipp, Hippokrates“ schallte mehrmals durch den Saal. Fuhrmann selbst reflektierte in einem Beitrag über die Veränderungen des Mannes, der die 40 überschritten hat. Wehrleiter Frank Linnarz zeigte mit Stephan und Matthias Knieps was es bedeutet, in Bayern eine Verkehrskontrolle hinter sich zu bringen. Mit der Band „Just Dance“ ging es nach dem mehr als zweistündigen Programm in eine erst spät endende ausgelassene Karnevalsnacht.
