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Session 2007/2008: Jeckes Dreigestirn residiert im "Chateau Nas du Papp"

Session 2007/2008 : Jeckes Dreigestirn residiert im "Chateau Nas du Papp"

Prinz Peter IV. Diewald, Bauer Marc Adeneuer und Jungfrau Marie-Dirk Hempen regieren Ahrweiler

Die Spannung war zum Greifen, die Gerüchteküche brodelte, Namen wurden ins Rennen ge- und wieder verworfen.

Was dann bei der Proklamation der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG) am Freitag um 23.11 Uhr von Sitzungspräsident Udo Groß verkündet wurde, haute selbst den stärksten Ahrweiler Jecken um: Mit Prinz Peter IV. Diewald, Bauer Marc Adeneuer und Jungfrau Marie-Dirk Hempen verkörpern drei Männer den Ahrweiler Karneval 2007/2008, die ohnehin aus dem gesellschaftlichen Leben der Stadt nicht wegzudenken sind.

Tosender Beifall der Bürger begleitete die Inthronisation des Dreigestirns, das auch gleich zum Mitsingen des Mottoliedes aufforderte: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Umgeschrieben auf den Ahrweiler Karneval landete der "Höhner"-Song zur Handball-WM im Bürgerzentrum einen Volltreffer: "Drei Mitstreiter, manche breiter, Jecken gebt uns Kraft. Alle feiern Karneval und das mit Leidenschaft. Nur sehr wenig Zeit, doch Spaß haben fällt nicht schwer. Jetzt ist unser Traum erfüllt und was wollen wir mehr?"

Prinz Peter (46) ist selbst AKG-Stadtgardist und hat bei Auftritten in "de Bütt" und als Chronist der Ahrhutgemeinschaft längst unter Beweis gestellt, dass er für Stimmung sorgen und "de Schnüss schwaade" kann. Bauer Marc (44) ist bekannt als Top-Winzer und Oberleutnant der Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft.

Und Jungfrau Marie-Dirk, einen Tag zuvor 53 Jahre alt geworden, ist prädestiniert dazu, Frohsinn zu verbreiten, weil er in Köln geboren ist. Der Chef des Hotels "Rodderhof" hat sich in den vergangenen 14 Jahren mit seiner Frau Gabi bestens in Ahrweiler integriert und ist Mitglied der weiß-roten Stadtgarde. Bleibt nur noch der Adju, von dem eingefleischte Jecken ohnehin viel wissen, weil sie ihn im Gefolge der Ex-Prinzen Ingo Franke und Udo Willerscheid bereits kennengelernt haben: Udo Groß (43). Er ist nicht nur AKG-Sitzungspräsident aus Leidenschaft, sondern bildete mit seiner Frau Martina vor sechs Jahren auch das "staatse" Prinzenpaar.

Bis zum Zählen des "Countdowns" hatte Groß durch eine launige Sitzung geführt, die wieder gespickt war mit Beiträgen der Vollblutjecken aus den eigenen Reihen: Die "geretteten" Möhnen um Uschi Stark, die "Stadtmauredresser", die Funken, die "Klatschtanten" oder die Stadtgarde sorgten für Kurzweil bis zum großen Finale.

Ein letztes Mal im Rampenlicht, zumindest im Dreigestirns-Ornat, standen Prinz Gerd I. Reuter, Bauer Gerd Gey, Jungfrau Andrea(s) Förster und Adjutant Oliver Adenäuer, als sie ihren letzten Triumphzug auf die Bühne antraten. Die Narren im Saal bereiteten ihnen einen würdigen Abschied.

Im Namen der zwei "Gewichtigen", Prinz Peter und Bauer Marc sowie Ihrer Lieblichkeit Marie-Dirk blieb dem Adju Udo Groß nur noch, die jecke Gefolgschaft aus Ahrweiler auf die närrischen Paragrafen einzuschwören.

So wird der "Rodderhof" natürlich Hofburg und heißt "Chateau Nas du Papp". Somit braucht auch die Oberhut einen passenden Namen: Schlossallee. Da das offizielle Domizil sauber und adrett sein muss, bedient man sich des um "de Eck erüm" wohnenden "Kehrmädchens" Rita Lauter.

Sie wird die "Ovvehöde" anleiten, die Schlossallee unten zu putzen und oben zu schmücken. Zur farbenfrohen Gestaltung baut das Dreigestirn auf die Unterstützung der Werbegemeinschaft mit rot-weißen Fähnchen. Es ist übrigens strikt verboten, nach deren Anbringung Grundsatzdiskussionen darüber zu führen, ob die Häuserfassaden nun noch schön wirken oder nicht. Sonst droht der Prinz mit Diskussionsbeteiligung.

Die Stadtgarde, so Groß, wird zu "Bodygardisten" des Dreigestirns. Zur schmückenden Dauer-Begleitung wurden die großen Funken ernannt. Sie müssen sich dem schwierigen Unterfangen stellen, dem Vorstand der Junggesellen-Schützengesellschaft das Tanzen beizubringen. Das Ergebnis soll beim Dreigestirnsball präsentiert werden. Wo sie schon mal da sind: Die Junggesellen werden verpflichtet, beim Einzug in die Hofburg am Karnevalssamstag ein Fackelspalier zu bilden.

Damit die "Haute Volaute" nicht zu kurz kommt, wird Dechant Jörg Meyrer nach den närrischen Paragrafen zum Hauskaplan ernannt und muss mit dem dann schlüssellosen Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe einen Beitrag zum Rosenmontagszug leisten.

Da öffentliche und kirchliche Kassen in ihrer gähnenden Leere nicht für einen Wagenbau ausreichten, sämtliche freie Plätze auf Senatswagen der Umgebung bereits durch Landrat Jürgen Pföhler belegt seien, bliebe nur noch das Mitgehen in einer Fußgruppe. Motto: "Don Camillo und Peppone". Don Camillo Meyrer soll sich Unterstützung bei den kfd-Damen suchen, die Ahrweiler Kommunalpolitiker sollen Peppone-Tappe flankieren.

Weil Bauer Marc zu den Gründervätern des Ahrweiler Männerballetts gehört, soll diese Tradition zur Prunksitzung wieder aufleben. Zum Zusammentrommeln der Urgesteine werden Ex-Prinz Godehard Uthoff sowie Theo Wurms, Tanzlehrer im Ruhestand, verdonnert. Apropos Analen der AKG: Ein Vulkan, den es dringend zu wecken gilt, sind die "Ahrweiler Paveier".

Ebenfalls konnte dem Antrag auf Verrentung von Oberwagenbauer Karl-Heinz Schäfer nur teilweise entsprochen werden. Da das Dreigestirn nur bedingt über handwerkliche Fähigkeiten verfügt, muss Schäfer als "Senior Manager Wagenbau" zumindest bei ihrem Wagen mithelfen.