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Mehr Narren als Einwohner

Mehr Narren als Einwohner

Einmal im Jahr herrscht in und um Oedingen Ausnahmezustand. Denn wenn der Karnevalszug ansteht, erlebt der kleine Rheinhöhenort eine ausgewachsene Jecken-Invasion. Auch am Freitag überstieg die Zahl der Narren die der Einwohner um ein Vielfaches.

Oedingen. (ln) Einmal im Jahr herrscht in und um Oedingen Ausnahmezustand. Denn wenn der Karnevalszug ansteht, erlebt der kleine Rheinhöhenort eine ausgewachsene Jecken-Invasion. Auch am Freitag überstieg die Zahl der Narren die der Einwohner um ein Vielfaches.

Tausende von fröhlich feiernden Narren strahlten mit der Sonne um die Wette und fieberten dicht an dicht gedrängt dem Zug entgegen. Mit 26 Wagen und Fußgruppen war der närrische Lindwurm diesmal geringfügig kleiner ausgefallen als in den Vorjahren. Mit dem Tambourcorps "Edelweiß" Züllighoven durfte eine der insgesamt sechs Musikgruppen das närrische Spektakel anführen.

Weil Oberwinter in diesem Jahr über keine Tollität verfügt, hatte sich Jüppi Dreiling kurzerhand als "Prinz Jüppchen" dem Oedinger Treiben angeschlossen. Mit René Elbern und der amtierenden Rheinlandmeisterin Nadine Kauert hatte er zwei Fähndelschwenker mitgebracht. Diesmal wirbelten sie zur Freude der Jecken jeweils eine Deutschlandfahne durch die Luft.

Wilfried Bois tanzte gemeinsam mit seinen Freunden im Baströckchen und schwarzem Lockenkopf als "Büschvölk von Oedingen" um die rollende, von Palmen umgebene Hütte. "Waka waka Afrika" war das Motto der Bandorfer Vereine. Angeführt vom Oberwinterer Ex-Prinz Jürgen II. (Heno), der mit einem um die Hüften geschnallten Kochkübel als wandelnder "Prinzeneintopf" unterwegs war, sorgten seine Kannibalen für Stimmung.

Über beide Ohren strahlte vor allem auch Rosa Whidworth aus Bad Neuenahr. Mit der Teilnahme am Oedinger Zug hatten die Eltern ihr ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht. Und weil sie an diesem Tag zwölf Jahre alt geworden war, hatte ihr Zugleiter Dirk Holstein auch gleich die Wagennummer "12" zugeteilt.

Mit wummernden Bässen waren die im eigenen "Partywagen" feiernden "Rodeo-Clowns" des Werthovener Baseballvereins "Greenhorns" nicht zu überhören. Und als Säuglinge in himmelblaue und rosafarbene Strampler hatten sich die Jungs vom Oedinger Männerballett gezwängt.

Beste Sicht genossen das Ringener Dreigestirn sowie zahlreiche Kinderprinzenpaare aus den Nachbargemeinden. Sie ließen das närrische Spektakel von der fahrbaren "Prinzen-Loge" an sich vorbeiziehen. Sie jubelten ihren Standesgenossen Meggi I. und Detlef I. ebenso zu wie die Massen am Straßenrand. Das Paar genoss den Triumphzug durch sein heimisches Reich.

Ähnlich erging es dem prominenten Passagier an seiner Seite. Denn Landrat Jürgen Pföhler hatte die Fahrt im Prinzenwagen vor zwei Jahren so gut gefallen, dass er in dieser Session noch einmal um einen Platz in der Wagenburg des Oedinger Prinzenpaares gebeten hatte.