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Narren feiern in Nierendorf, Bölingen, Gelsdorf und Bengen: Nur Sonnenschein über der Grafschaft

Narren feiern in Nierendorf, Bölingen, Gelsdorf und Bengen : Nur Sonnenschein über der Grafschaft

Die Wintergeister denken sich immer was Neues aus. Mal machen sie es eisig kalt wenn am Weiberdonnerstag die Möhnezöch durch die Grafschafter Dörfer ziehen, mal lassen sie es regnen, oder es liegt Schnee - oder sie bescheren den Jecken T-Shirt-Wetter.

Am Donnerstag kam eine neue Variante dazu: Bei prächtigem Sonnenschein blies ein eisiger Wind über Felder und durch Straßen. Davon ließen sich die Möhnen nicht abschrecken und fuhren stolz auf ihren Wagen. Und die Jecken am Straßenrand suchten sich sonnige Plätzchen im Windschatten aus und hielten sich mit Kamelle-Sammeln warm.

NIERENDORF. Den Vogel abgeschossen hatten die Nierendorfer Grünen Möhnen mit ihrem Kinderprinzenpaar Hilarius I. und Merle I., so waren echte jecke Nachwuchs-Majestäten im Zoch, die auch noch ein gutes Bild abgaben und ordentlich Kamelle schmissen. Begleitet wurden sie von wunderschönen leuchtenden Fliegenpilzen. Motto: "Glückspilze sind in Nierendorf daheim." Und für die werden sogar die Straßen gefegt.

Glück brachten da auch die Western Girls als Schornsteinfeger mit allem, was dazu gehört: Hufeisen, Kleeblätter, Schweinchen. Die Junggesellen feierten ihre zweite Animals-Party. Ein Rezept für Nachwuchsförderung in geistlichen Berufen hatten ehemalige Kindermajestäten gefunden: gemischt-geschlechtliches Klosterleben. Nachwuchs konnten sie schon vorweisen. Als "Papillons" waren die großen Ex-Majestäten unterwegs, und die Narren am Straßenrand hatten schnell ihre Plastiktüten voll Kamelle.

BÖLINGEN. Fröhlich und bunt ging's in Bölingen zu, wo die Möhnen als "lecker Törtche" ihr 60-Jähriges feierten. Dafür hatten sie am Vormittag schon den Rathausschlüssel kassiert. "Pinguine eskalieren gern in der Antarktis" hieß die närrische Übersetzung des Kunstworts "Pegida" durch die Junggesellen in Pinguin-Kostümen, die sich auf ihrem Wagen sonnten.

Die Altgesellen dagegen hatten sich in ihrer echt bayerischen Hütte schön eingerichtet. "Auf der Alm da gibt's ka Sünd", verkündeten Möhnen als mächtige Kuhglocken. Die "Bezaubernden Hexen" waren zu bezaubernden Einhörnern mit Tüll und Farbe mutiert. Und dann zogen noch knatschbunte "Knallbonbons" durchs Dorf. Die Gruppe Monika Münch war als "Monster AG" unterwegs, und ganz vorne im Zug gab eine Kindergruppe als Mexikaner verkleidet das Tempo an. Luftballons in Hülle und Fülle begleiteten den Zugweg, als Tierchen, Prinzessinnen und Ritter hatte sich der jecke Nachwuchs bunt verkleidet.

GELSDORF. "Cowboys außer Rand und Band" bevölkerten Gelsdorf und imponierten mit ihren aufblasbaren Pferden, die mit den Reitern fest verbunden waren. "Egal, Hauptsache bunt" hieß es bei der Gruppe Tina Dombrowski, alles wandelnde Blumenwiesen. Kunterbunt war auch die Gruppe zusammengesetzt. Mit dem "kleinsten Festzelt der Welt" hatte sich die Gruppe Kaiser auf den Weg gemacht: drei Generationen samt Schwiegerkindern auf dem Weg zum Oktoberfest. Die Frauen des Männerballetts sonnten sich ohne Reue auf ihrem hohen Blumenwagen.

Von wegen Spanien und Flamenco: "Fastelovend blieve mer he", war ihre Devise. Während das Männerballett sich was männliches vorgenommen hatte: Basteln an einem Oldtimer-Schätzchen. "Vorsicht, hier sind alle Schrauben locker", hieß es in ihrer Autowerkstatt. In Sicherheit auf der Arche Noah gab sich der GSV ganz entspannt: fröhliche wilde Tiere, die sich hatten retten können.

BENGEN. In Bengen hatten die Möhnen den Tag gemütlich mit einem Frühstück bei der Feuerwehr angehen lassen und sich erst um 14.11 Uhr auf den Weg durchs Dorf gemacht, die Bengener Dorfmusikanten als Clowns voran. Nach Ständchen bei Lore Klaes und Sovane Klein machte sich die Gruppe um Marlene Grut auf den Weg in die Mehrzweckhalle - zum Kaffeeklatsch mit dem Dorf. Und hieß das Motto auch: "Alle Mann am Ballermann", so fehlte ihnen nichts, denn auch in der Halle war es schön warm und bunt mit einem von den Möhnen selbst gestrickten Programm - sogar prinzlicher Besuch wurde erwartet.