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In manchem Haus gibt es am Dienstag Eintopf

In manchem Haus gibt es am Dienstag Eintopf

Das heimliche Motto in Lannesdorf lautet seit nun schon 29 Jahren: Einmal quer durch den Gemüsegarten - Eine Hausfrau wartet noch auf das I-Tüpfelchen - das Suppenfleisch

Lannesdorf. "Märchen aus 1001 Nacht" hieß das Motto des Veedelszuges in Lannesdorf. Doch das heimliche Motto in diesem Ortsteil lautet seit nun schon 29 Jahren: einmal quer durch den Gemüsegarten. Was die heimischen Felder und Gärten hergeben, regnet auf das jecke Volk am Straßenrand herab, von Lauch über Zwiebeln bis zu Kartoffeln und Sellerieknollen.

"Am Dienstag gibt''s bei uns Eintopf", stand deshalb für eine Besucherin fest.

Als Nachtisch wird sie wohl Banane oder Kiwi auftischen: Die flogen nämlich auch von etlichen Wagen herunter.

Am Kirchberg und in den umliegenden Straßen hatte sich wieder eine unübersehbare Schar bunt kostümierter Narren versammelt, um dem "Zug der Superlative", so Organisator Werner Zorn, zuzujubeln. 33 Nummern verzeichnete der Zugplan, darunter wie immer viele private Gruppen.

Denen reicht mitunter ein einfacher Handkarren, darauf ein Fässchen Kölsch. Auffällig, wie viele dieser spontanen Fußgruppen auch ihre Kleinsten mit ins närrische Treiben nehmen: früh übt sich eben.

Ein Blickfang war die Gruppe der "Nixnutze", die sich in rot-weiße Bahnschranken verwandelt hatten, oder auch die "Schwaadlappe".

Sie schwebten, passend zum Zugmotto, auf aufwendig gebastelten fliegenden Teppichen durch die Straßen. Ins Morgenland entschwanden auch die "Je Jinne", eine private Truppe, die zum karnevalistischen Urgestein in Lannesdorf zählt.

Stark vertreten war die KG "Fidele Möhne" Lannesdorf. Auf dem Prinzenwagen jubelten Präsidentin Maria Florent und Vorsitzender Jürgen Krupp sowie das Kinderprinzenpaar Alexander und Melanie dem Volk zu. Von den beiden Senatswagen wurde das närrische Volk mit leckerem Wurfmaterial geradezu überschüttet.

Und noch weitere vier liebevoll gestaltete Wagen hatte die KG auf die Beine gestellt. An alte Godesberger Zeiten erinnerte der Prunkwagen der Muffendorfer "Bergfunken", der das Haus der Lindenwirtin Ännchen und die Godesburg zeigte.

Ins "Scheichtum La Banana" entführte der Wagen der Jungschützen das Publikum. Dabei wieder die "Ranzenbande" der Lyngsbergschule, die in farbenfrohen Kostümen orientalisches Flair vermittelte. Für schmissige Straßenmusik sorgten unter anderem das Tambourcorps Villip und das Tambourcorps Deutschmeister.

Weil der Wettergott mitgespielt hat, waren die Lannesdorfer Jecken wieder bester Laune. Nur für die Dame am Straßenrand, auf deren Speiseplan für Dienstag Eintopf steht, fehlte noch das I-Tüpfelchen: "Ich warte immer noch, dass die auch mal das passende Suppenfleisch werfen."