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Von Stadtrechten, Schachbrettern und Superstars

Von Stadtrechten, Schachbrettern und Superstars

Zentnerweise Kamelle für die Jecken bei den Rosenmontagszügen in Gimmersdorf, Niederbachem und Villip

Wachtberg. Von den Prunkwagen prasselten Kamelle und Strüüssjer, überall Kölsche Tön und jecke Musik - dazu ein paar tausend kostümierte Narren an den Zugwegen. Bei frostigen Temperaturen bejubelten die Wachtberger in Gimmersdorf, Niederbachem und Villip ihre aufwändig zusammengestellten Rosenmontagszüge.

Auch an den Häusern, in Garagen und Gartenhäusern wurde kräftig getanzt und gefeiert. In den Zügen marschierten Tamboure und Spielmannszüge aus Züllighoven, Bengen, Berkum und Villip. Polizei und Rettungsdienste waren vorsorglich dabei.

Villip. Hoch auf ihrer Wagenburg residierte ihre Villiper Lieblichkeit Kinderprinzessin Julina I. mit ihrem Hofstaat und flankiert von der Prinzengarde der KG Rot-Weiss Gemütlichkeit. Auf dem Höhepunkt der Fünften Jahreszeit bewegte sich der närrische Lindwurm unter dem Motto "Os Dörp widd Stadt? Do simmer ävver platt!!" mit zwei Dutzend Wagen, Fußgruppen und Prunkwagen durch den Ort.

Der Zug begab sich unter Führung von Thomas Knapps gegen 14 Uhr vom Neubaugebiet "Zwischen den Hüllen" weiter durch den alten Ortsteil. Gleich dahinter die Musikgruppe Christoph Müller.

Dutzende Pänz und Erwachsene machten in der Fußgruppe Claudia Herzog-Becker mit ihren Kostümen "Schachmatt" darauf aufmerksam, dass auf dem neu gestalteten Kirchplatz mit integriertem Schachbrett die Figuren fehlen.

Mit dabei auch Feuerwehr, Junggesellenverein, Kegler, Fußballer, Reiter, Junggesellinnen, Pecher Schmölzje, Jungbauern, Kirchenchor sowie Tanzgruppen aus Villip und eine hochrangige Abordnung aus Fritzdorf.

Im Zug marschierte auch die Studiobühne Wachtberg, ebenso wie Leo Baukhages Fußgruppe mit dem Bagagewagen der Prinzengarde. Ein überdimensionales Rat(hoch)-haus wurde zur Abschreckung durch die dörfliche Idylle gezogen.

Niederbachem. Auf der Mehlemer Straße reihten sich 16 Wagen und Fußgruppen in den jecken Zug ein. Für die Marschmusik sorgten bei der KG Rot Gold Niederbachem die "Edelweißen" aus Züllighoven und die Berkumer Dorfmusikanten.

Aus Adendorf waren die "Hetzbröde" mit einer uniformierten Abordnung dabei. Der KC Wachtberg stellte statt der "Blau-Wiesse" eine kunterbunte Truppe. Mit eindrucksvollen Prunkwagen zogen Elfertat, Senat und Vorstand der gastgebenden KG durch den Ort. Die eigenen Tanzgarden immer in der Nähe.

Im Lindwurm ließen Wollis Alte Herren, "Glühwürmchen" und Heimatfreunde sowie Gesangverein, Schützen, Feuerwehr und Motorsportler aus Mehlem gemeinsam mit den "Kirchenmäusen" und der Fußgruppe Kurenbach/Müller viele Präsente auf die Jecken regnen. An der Tankstelle versorgte die Sebastianus-Bruderschaft ab Mittag die Jecken aus der Gulaschkanone mit heißem Eintopf. Bei den "Houseworkern" herrschte Riesenstimmung an der Bierbude.

Gimmersdorf. Die "Lindenblüten" am Ort hatten gleich mehrfach Grund zur Freude: Trudi Michels ist Oma, ihre Blüten-Tochter Nadine ist Mutter und Blüten-Enkelin Jana ist wohlauf. Opafreunden meldete auch Peter Moog vom klangvoll aufspielenden Tambourcorps Bengen.

Und Ferdi Kaspari freute sich mit seinen 87 Jahren als Treckerfahrer im Zug, weil er noch keinen Rosenmontagszug im fachwerkreichsten Ländchendorf ausgelassen hat. Der Grün-Goldene Elferrat warf reichlich Kamelle, die eigenen Jugend- und Kindergarden tollten zwischen den Musikgruppen, Schmetterlingen "Baachemer Mädche" sowie "Berkumer Bonbons" und "Ließemer Fröschen" munter mit.

Thomas Kühlwetters Freunde wollen künftig als Jury für die Auswahl von Superstars auftreten. Mit im Zug auch der Jungbauernverband Drachenfelser Land, der Superverein aus Oberbachem und die Greenhorns aus Werthhoven. Bei Dachdeckermeister Conny Diehl kann man neuerdings jetzt auch einzelne Jecken bis hin zum Elferrat mieten.