"Nie mehr Aschermittwoch"

Die beiden ersten Ländchenzüge in Werthhoven und Pech trotzen dem Wetter mit guter Laune und kernigen Sprüchen

Werthhoven/Pech. Heiße Klänge, bunte Kostüme und gute Laune machten Temperaturen um den Gefrierpunkt bei den ersten närrischen Lindwürmern im Ländchen vergessen. Den jecken Zug-Auftakt machten die Pössemer

Als ob es nicht schon genug Schnee und trübes Licht gab. Die Villiper Junggesellen donnerten mit ihrer Kanone am Wochenende auch noch Kunstschnee auf die Jecken am Zugrand. Der Bürgerverein Werthhoven hatte mit seinem Organisations-Team (Interessengemeinschaft Karneval) rund zwei Dutzend Fußgruppen, mit und ohne Bagagewagen, Tambourcorps, Prunk- und Festwagen oder auch Ponys- und Hundegruppen in das karnevalistische Auftaktunternehmen aufgenommen.

Polizei und Rettungssanitäter marschierten mit oder standen in Bereitschaft. Gegen die Kälte schenkte der örtliche Bürgerverein lebenserhaltenden Glühwein und Kinderpunsch aus. Unter den einige hundert zählenden Besuchen hatten sich zudem etliche mit so genannten hochprozentigen Zündkerzen munitioniert.

Als Zugmotive dienten aktuelle überregionale und lokale Themen wie "Scan mich nackig, aber zackig!" vom Tollen Super-Verein Oberbachem oder auch die viel bestöhnte Schweinegrippe à la "Pandemie, isch kann nit mih" im vermummten Entseuchungstrupp der Karnevalsjungs aus Gimmersdorf und Oberbachem.

Die örtliche Fußgruppe von Andrea Lohmeier setzte sich für Bolzplätze in ganz Wachtberg ein, die Kegler um Volker Gütten machten mit schwarzmalerischen Szenen wie "Nix in de Kass, dan schlofe mir en de Jass" oder "Oh weh, wir krijen ne OB" einer möglichen Stadt Wachtberg aufmerksam.

Berkumer Bonbons, Junggesellinnen, Villiper und Züllicher Tamboure, der KC Wachtberg sowie die Prinzengarde aus Villip lockerten den jecken Zug bunt und klangvoll auf. Mit dem Eärzebär an der Spitze zogen 15 Fußgruppen und einige Prunkwagen am Sonntag ab 11.11 Uhr durch den verschneiten Talort.

Die Pecher Fußballjecken kriegen den Hals wie immer nicht voll und wollen vom Bürgermeister mehr Kohle für ihr Kunstrasenprojekt. Wachtbergs Kegelmeister "Villiper Holzköpp" machten auf dem Prunkwagen auf ihre einzigartige Kunst im Ländchen aufmerksam. Jecke Verpflegungsstationen waren die Metzgerei Charly Wolf sowie die Bäckerei Adalbert Sonntag.

Der "Schlecker" und die 250 Jahre alte Kapelle hatten leider zu, dafür glich die Dorfkneipe einem Taubenschlag. Pechs Floriansjünger feiern ihr 75-Jähriges, die Jugendfeuerwehr wird 45. Reiter, Schmölzje, Heimatverein sowie Junggesellen und Fußballjecken zogen lautstark mit.

Mit den Bewohnern des Limbach-Stifts schunkelten sich die Berkumer Jecken unter den Klängen der Berkumer Dorfmusikanten in Laune. Dann marschierte der froh gelaunte kostümierte Handwagen-Treck durch den Ort zu den Saufängern. Dort wurde mit Bier, Glühwein, Suppe und sonstigen Leckereien im Schnnegestöber noch weiter gefeiert.