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"Das Zölibat gilt nicht im Karneval"

"Das Zölibat gilt nicht im Karneval"

Rund 100 Prinzenpaare und Dreigestirne begrüßt Landrat Frithjof Kühn zum großen närrischen Gipfeltreffen im Siegburger Kreishaus

Siegburg. Wie sich das Kreishaus doch mir nix, dir nix in ein Tollhaus verwandeln kann: Während der Normalbürger noch mit grimmiger Miene vor dem Straßenverkehrsamt geduldig darauf wartet, dass seine Nummer angezeigt wird, feiern die Tollitäten des Rhein-Sieg-Kreises eine ausgelassene Party im großen Sitzungssaal.

Ein Prinz nach dem anderen, Prinzessinnen, Bauern, Jungfrauen und Gefolgschaften zogen prunkvoll ins Kreishaus ein. Zum 33. Mal trafen sich die gekrönten Häupter auf Einladung des Landrates im hohen Hause zum großen Gipfeltreffen. 89 Tollitäten waren angekündigt. Doch zwischen 90 und 100 sollte Conférencier Hein Mück tatsächlich ansagen.

Landrat Frithjof Kühn und Vizelandrätin Uta Gräfin Strachwitz hießen sie Willkommen und verliehen mit viel Jebütze den neuen Orden des Kreises: "Auf die Bäume ihr Affen... der Nationalpark kommt", prangte auf ihm.

Alle Sorgen des Politik- und Verwaltungsalltags schienen am Mittwochmittag vergessen. Dezernenten, Politiker, Bürgermeister, Wirtschaftsleute, Bundeswehrsoldaten und Polizisten waren gut gelaunt und einfallsreich kostümiert. Planungsdezernent Michael Jaeger huschte als Hexe mit einem Besen durch die Menge.

"Jetzt wird gehext", verkündete er mit Blick auf die Regionale 2010. Am Neuen Kommunalen Finanzmanagement hat Pitt Müller, SPD-Kreistagsabgeordneter, einen Narren gefressen. Er verballhornte es zum Neuen Katholischen Finanzsystem und forderte: "Das Zölibat gilt nicht im Karneval" und "Hostien nur gegen Quittung". Heinz-Josef Nüchel führte durch das Programm.

Simone Mück spielte die Musik, die Siegburger Ehrengarde führte zwei Tänze auf, und Kühn stellte jedes Prinzenpaar, jedes Dreigestirn den 600 Narren einzeln vor.