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Dem Prinzen vergeht Hören und Sehen

Dem Prinzen vergeht Hören und Sehen

Bei der Mädchensitzung der Linzer Möhnen haben 200 Frauen im Saal ihren Spaß - auf Kosten von Marcus I.

LINZ. (khd) Zum Essen von "Kultschnittchen" hatten die Linzer Möhnen scheinheilig-verklausuliert in das Hotel Palm eingeladen. In Wirklichkeit hatten die jecken Wiever um Obermöhn Renate Weber jedoch eine ausgesprochen närrische Mädchensitzung ausgearbeitet, bei der die Erpeler "Leev Pänz" den 200 Besucherinnen als Eisbrecher dienten.

"Empfangt nun eine Maitresse de ballet mit ihren Tänzerinnen", kündigte Weber dann die eigene Tanzgruppe an. Und schon schwebten sechs Grazien unter Leitung von Dorothée Burkard auf die Bühne. Die stellte ihre Tänzerinnen, der jeweiligen Kopfbedeckung entsprechend, als Demoiselle Bonduelle, Cigarette, Mon Cheri, Baguette, Plumeau und Papillon vor, um diese dann "an de Stang" zu führen.

Nach den Aufwärmübungen "Confiture" und "Migräne dramatique" machte das Sextett die Frauen im Saal dann knatschverdötscht mit ihrem elfengleichen "Pas-de-deux" und grazilen Schwebefiguren zur Nußknackersuite. So aufgeheizt, forderten die Möhnen-Gäste lautstark den Besuch von Marcus I. "vum blau-wiessen Funkencorps", der jedoch die Damenwelt warten ließ.

"Der Prinz ist fahnenflüchtig, vielleicht hat er Angst", mutmaßte schon die Obermöhn. Dann aber sangen die ausgelassenen Frauen das Dreigestirn samt der Bla-Wi-Tro-Truppe, der Damentanzgruppe und KG-Präsident Alfons Daub mit "Ach wär' ich nur ein einzig Mal" doch noch in den Saal.

Angesichts der gut 200 jecken Wiever verschlug es der Tollität zunächst das bekannte Lachen. "Mach se fäädich!", forderte Blau-Wiess-Kommandant Bernd Rechmann. Und tatsächlich wagte sich Marcus I. aus dem Schutz seiner Truppe allein von der Bühne hinab, getreu seinem musikalischen Versprechen: "Wir geben alles!"

Geben kann man aber natürlich nur, was man kann. Und da taten sich beim Prinzen doch arge Lücken auf. Nicht nur, dass Marcus I. nur "drei Richtige" hatte, als er die Vornamen im Möhnen-"Elfenrat", so genannt nach dem diesjährigen Elfenorden, zuordnen wollte. Nach dem Nachnamen der Obermöhn gefragt, taufte er diese unter Gejohle kurzer Hand in Füllenbach um.

"Dafür nimmt Euch der Mann mit dem ewigen Lächeln beim närrischen Wochenende alle mal auf den Schoß", versprach Daub den Möhnen. Vor dem Abschlusslied "Kut jot heim" kurz vor Mitternacht wurden noch die Tombola-Preise verlost. Den Erlös von 672 Euro geben die Möhnen wie schon seit Jahren an die Kinderkrebshilfe weiter.