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Schmissige Show und ein staatser Prinz

Schmissige Show und ein staatser Prinz

Et kann loss jonn: Rund dreihundert Honnefer Jecke eroberten am Samstag das Kurhaus und feierten ausgelassen das Ende der karnevalistischen Enthaltsamkeit.

Bad Honnef. (hpb) Et kann loss jonn: Rund dreihundert Honnefer Jecke eroberten am Samstag das Kurhaus und feierten ausgelassen das Ende der karnevalistischen Enthaltsamkeit. Das Festkomitee Bad Honnefer Karneval hatte zur Sessionseröffnung 2011/2012 geladen und ein kurzweiliges Programm zusammengestellt, das Festkomitee-Präsident Gerd Papenbrock moderierte.

Den Eisbrecher machte die KG Klääv Botz Aegidienberg, die auch ihr vor einer Woche proklamiertes Prinzenpaar Guido I. und Aegidia Uli I. im Schlepptau hatte. Allerdings gab es kaum Eis zu brechen, denn Peter Josef Euskirchen hatte mit seiner Quetsch schon gute Vorarbeit geleistet und den Saal in Hochstimmung versetzt.

Dass sich die Honnefer Karnevalisten zumindest beim Gardetanz keine Nachwuchssorgen machen müssen, stellten die Selhofer "Rasselbande" und die dortigen "Sternschnuppen" ebenso unter Beweis wie das Kindertanzcorps der "Löstigen Geselle". Auch auf dem Berg wird Showtanz groß geschrieben, wie die Bergfunken und die Prinzengarde der KG Klääv Botz mit geradezu akrobatischen Figuren zeigten.

Dem stand das Tanzcorps Blau Weiß Selhof in nichts nach. Schmissige Musik und staatse Uniformen sind das Markenzeichen des Tambourcorps Frei Weg aus Selhof, das unter Leitung von Ingo Olbermann musikalisch Herzschmerzen beklagte und an die Schulzeit in der Kayjass Nr. Null erinnerte. Dann der große Moment: Der designierte Siebengebirgsprinz Stefan I. (Jungheim) und seine Prinzessin Andrea I. (Steinbach-Jungheim) eroberten die Herzen der Jecken im Sturm.

Wenn auch noch nicht im Ornat, so machte der kleine Prinz mit seiner Körpergröße von 168 Zentimetern eine stattliche Figur auf der Bühne. Umrahmt vom persönlichen Gefolge und den Stadtsoldaten sowie den Spielleuten vom TV Eiche zog Stefan I. alle Register und rief dem Volk im Saal zu: "Wir freuen uns auf eine tolle Session, mit euch zu feiern ist das Größte, Ihr alle seid Karneval!"

Das muss dem scheidenden Dreigestirn wie Musik in den Ohren geklungen haben, das wehmütig auf seine Amtszeit zurückblickte, den designierten Tollitäten aber alle guten Wünsche mit auf den Weg gab. "Wenn du mal krank bist, vertrete ich dich," versicherte Ex-Bauer Ralf Schilken dem künftigen Prinzen. Zum Dank an die Begleitmusik vom TV Eiche-Spielmannszug hatte das Ex-Dreigestirn die Beschriftung für deren neue Pauken spendiert, die voll zum Einsatz am "Bickendorfer Büdchen" kamen, von wo es mit fetzigen Samba-Rhythmen an die Copacabana ging.

Da schien der Saal zu wogen. So hatte die "Gulaschkapell" aus Erpel leichtes Spiel, die mit dem "Knallroten Gummiboot" den Rhein herunter gekommen war und von den dicken Mädchen schwärmte, die da Tosca, Rosa oder Carmen heißen. Nach den Selhofer "Oldstars" trat zum Abschluss noch die Werstener Music Company aus Düsseldorf auf, die den Fasteleer in Köln besang.