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Die Selhofer Devise lautet "Wummtata ette Ruckizucki di täterä"

Die Selhofer Devise lautet "Wummtata ette Ruckizucki di täterä"

Lokalkolorit steht im Mittelpunkt der großen Sitzung im "Kurhaus" Kaiser

Selhof. (hoh) "Krawallo Karnevali et Wummtata ette Ruckizucki di täterä", stellte der vom Vatikan entsandte Monsignore Reinhardi bei der Prunksitzung der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft im Saal Kaiser mit Entzücken fest.

"Hier geht ja ganz schön die Post ab", übersetzte eine ihn als Dolmetscherin begleitende Ordensschwester die salbungsvollen Worte des Monsignore in einer zwar etwas freien, aber doch leicht verständlichen Form.

Wieder einmal waren es der Literat Reinhard Müller und Dieter Krebs, die mit ihrem Auftritt das Programm mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit bereicherten, Selefer Insiderinformationen ins Publikum streuten, Mängel aufdeckten und damit für Stimmung und Heiterkeit sorgten. Mit kräftigen Paukenschlägen und einem Stimmungspotpourri hatten die Bad Honnefer Stadtsoldaten den jecken Reigen eröffnet.

Und es fehlten auch die Kleinen nicht, die die Herzen der Selhofer Karnevalisten mit großem Stolz erfüllen: die Tänzerinnen und Tänzer der Rasselbande, seit Jahrzehnten schon die Nachwuchsquelle für viele Tanzcorps.

Was einmal aus ihnen werden kann, das zeigten das Tanzcorps aus Etscheid, die Nixen vom Märchensee, die Selhofer Tanzgarde Blau-Weiß und die Oldstars, von denen die meisten früher bei den Blau-Weißen getanzt haben. Doch nicht nur die Augen der Selhofer wurden verwöhnt, sondern auch ihre Lachmuskeln kräftig strapaziert.

Ganz gleich ob der Lustige Rheinländer, Büttenredner Leo, der Eifeler "Polizist" Reiner Roos oder die Huusmeister vom Bundesdaach, sie alle zerrten kräftig an den Zwerchfellen der Jecken im Saal. Ihnen in nichts nach stand das Selhofer Eigengewächs Ulla Efferoth, die als betagtes Mütterchen über das Selhof ihrer Jugendzeit erzählte.

Auf dem neuen von Heinz Pfälzer geschaffenen Sessionsorden ist auch diesmal wieder ein Selefer Original zu finden: Sibilla Staß, "et Billa", wie sie die Selhofer meist nannten. Jahrzehnte lang stand das "Selhofer Mädchen" bei den Sitzungen der KG auf der Bühne, eine echte Spaßmacherin und rheinische Frohnatur, die ihren Mitmenschen viel Freude bereitete, bis sie 1999 diese Welt ganz still verließ.

Die Sessionsorden wurden auch an die Ehrengäste des Abends verliehen, an Bürgermeisterin Wally Feiden und an Finanzminister Jochen Dieckmann, die wie alle anderen das närrische Spektakel im Kurhaus Kaiser sichtlich genossen. Geehrt wurde aber auch noch ein Karnevalist aus den eigenen Reihen, Meinrad Nolden, der seit 55 Jahren der Großen Selhofer angehört.