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Halt Pol bezahlt die Hochzeitsnacht

Halt Pol bezahlt die Hochzeitsnacht

Die KG lädt das Siebengebirgspaar nach der Trauung auf den Petersberg ein, verrät Jörg Pütz bei der Prunksitzung

Bad Honnef. Im siebenten Himmel schweben sie ja schon. Halt Pol-Präsident Jörg Pütz katapultierte das Siebengebirgsprinzenpaar bei der großen Prunksitzung der ältesten Honnefer Karnevalsgesellschaft nun noch auf Wolke sieben.

"In drei Tagen werden wir hierate, lev Fründe", hatten Guido I. und Nadine I. nach ihrem triumphalen Einzug in den rappelvollen Kursaal gebeichtet. Das jecke Publikum jubelte seinen Herrschern zu. Pütz ergänzte: "Wenn man als Siebengebirgsprinzenpaar auf dem Drachenfels heiratet, dann kann es doch nur ein Leben lang gut sein. Wir sind als Trauzeugen dabei!" Dann lüftete er sein Geheimnis: "Wir schenken Euch die Hochzeitsnacht auf dem Petersberg!"

Wo schon die englische Königin residierte, werden Guido I. und Nadine I. die wichtigste Nacht ihres Lebens verbringen. Mitten in ihrem Reich. Ein herrliches Geschenk für die Tollitäten der 150 Jahre alten Großen Königswinterer KG, die ihrerseits auch nicht mit leeren Händen in den Honnefer Narrentempel gekommen waren. Einmarschiert waren sie mit einer "Leihgabe" aus der Nachbarschaft, mit dem Spielmannszug des TV Eiche und ihren Stadtsoldaten.

Die Honnefer begleiten die Majestäten durch die Session: Ja, wenn et Trömmelche jeht, dann stonn mer all parat. Dann winkte GKKG-Präsident Peter Giesen die Powerhexen seiner Jubiläumsgesellschaft auf die Bühne. Dass die Mädels den Namen mit der Tat haben, stellten sie umgehend unter Beweis. Das war doch wie verhext. Ohne einen weiteren Showtanz kamen die Damen nicht weg.

Zugabe-Rufe waren an der Tagesordnung in dieser Halt-Pol-Nacht, die keine Wünsche offen ließ. Schon beim Einzug des Elferrates der Gastgeber mit dem Reiter-Korps Jan von Werth standen die Sitzungsbesucher auf den Stühlen, winkend, klatschend, Strüßjer fangend. "Wir sind mit den schönsten Männern des Kölner Karnevals aufgezogen", lachte der prächtig aufgelegte Jörg Pütz.

Das Herz ging den Jecken aus dem Sibbejebirch auf, als die Riesentruppe zu einem Potpourri von anno dazumal ansetzte mit Ohrwürmern über die Mädels am Rhein und schöne Frau'n beim Wein, übers Nachtigallental und die sieben Berge. "Ist das nicht ein würdiger Anfang mit diesen schönen alten Liedern?", stellte der Präsident strahlend fest. Und es kam noch besser: "Reiter, pass op! Mädchen, danz!"

Was sich das Siebengebirgsprinzenpaar morgen traut, hat Guido Cantz gerade hinter sich gebracht. Pütz: "Er ist nicht mehr zu haben!" Für die Damenwelt, aber für einen Spaß allemal. Der Mann für alle Fälle brannte ein Feuerwerk ab von Angela Merkel, der Lady Gaga der CDU, bis hin zur CD-Angst: "1 500 Steuersünder, das klingt nach Prinzenproklamation in Köln!" Noch Lachtränen in den Augen, schunkelten sich die bunt kostümierten Jecken mit den Paveiern warm: "Heute feiern wir mit der ganzen Welt!"

Da waren auch Aegidienbergs singender Prinz Edgar I. und seine Gerda I. nicht mehr zu halten: Im Ornat besuchten sie zusammen mit ihren Vorgängern Helmut und Uschi Fuchs sowie mit Adjutanten und KG-Präsident Udo Krewinkel die Halt-Pol-Sitzung. Jörg Pütz war glücklich über die Gäste vom Berg, die von der Empore aus das bunte Treiben verfolgten. Eine Premiere.

Als "Augenschmaus der ganz besonderen Güte" kündigte der Präsident sie an: die Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde. Das war nicht übertrieben. Mit dem neuesten Verzäll us Berlin rückten die Huusmester vom Bundesdaach raus, Axel Foppen und Frank Fander. Da blieb keine Coleur verschont. Kostprobe: "Finanzminister Schäuble hat immer so gute Laune!" - "Hat er eigentlich Ahnung von dem, was er tut?" Oder: "Ich vermisse meinen Umwelt-Erzengel, den Gabriel."

Zum Kochen brachten die Bläck Fööss den Saal. Mit "Wisst Ihr noch, vor 40 Jahren?" erinnerten sie an den Start ihrer Karriere. "An die Gewehre" kommandierte Präsident Pütz nach dem fulminanten Auftritt. Das Jahr 2009 nahm Bernd Stelter unter die Lupe. Ganz persönlich erleichtert meinte er: "Jetzt habe ich wieder ein zweistelliges Gewicht!" Dann kam's dicke: "Neun Monate nach der Bundestagswahl, da steigern wir die Geburtenzahl." Auf die Stühle, ihr Jecken, die Räuber stürmten den Saal! "Wer hat mir die Rose auf den ? tätowiert?", fragten sie musikalisch.

Die Kaafsäck heizten zum Finale noch einmal ordentlich ein. Da gab's kein Halten mehr, getreu dem Sessions-Motto: "Beim Halt Pol do stonn se Kopp, im Fasteleer do simmer all bekloppt."