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Frau von der Leyen backt Arbeitsplätzchen

Frau von der Leyen backt Arbeitsplätzchen

Bei der Seniorensitzung in Bad Honnef und der Kindersitzung in Aegidienberg bleibt kaum ein Auge trocken

Bad Honnef. (hpb) Narretei und Frohsinn sind keine Frage des Alters, und so bewiesen rund 200 ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen jetzt, dass sie durchaus noch zu feiern verstehen.

Bereits zum Auftakt der Seniorensitzung beim Einzug der Honnefer Stadtsoldaten schlugen die Wellen der Begeisterung hoch. Zuvor hatte schon Alleinunterhalter Peter Josef Euskirchen mit der "Quetsch" für Stimmung gesorgt.

Matthias Wessel, der singende Fliesenlegermeister, entführte das Publikum in die Goldenen 50er und 60er Jahre, bevor das Kindertanzcorps der Löstigen Gesellen mit ihrem Pumuckl zeigten, was der karnevalistische Nachwuchs drauf hat.

Politisch wurde es bei den "Huusmeestern vom Bundestag" (Axel Foppen und Frank Fander), die die Senioren mit ihrem Vortrag nach Berlin entführten und so manches aus ihrer täglichen Arbeit zu berichten hatten.

So sei ihnen etwa der Dienstwagen von Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger durch ständiges Falschparken aufgefallen. Da sie aber nicht gewusst hätten, wie man deren Namen richtig schreibt ("ein oder zwei S und wie viele R ?"), um ihr eine Ermahnung zu verpassen, habe man kurzerhand die Räder abmontiert.

Und auch die neue Arbeitsministerin Ursula von der Leyen bekam ihr Fett ab. Sie werde als gute Hausfrau künftig Arbeitsplätzchen backen. Nach dem Tanzcorps Blau-Weiß-Selhof, das zu kölschen Liedern einen tollen Tanz zeigte, erzählte Oldie Hans Remig als "Hühnerhänschen" Episoden aus seiner Schulzeit.

Er sei beileibe nicht doof gewesen, sondern habe nur alles vergessen. Und auch auf die Frage, warum die Hühner Eier legen, wusste er die passende Antwort: "Sollen sie die denn etwa schmeißen?"

Siebengebirgsprinz Guido I. mit Prinzessin Nadine I. und Gefolge hatten leichtes Spiel, die Herzen des Publikums zu erobern, bevor die "Rasselbande" aus Selhof den Weg frei machte für Heinerich und Hubertine (Marion Kocks und Heike Scheel).

Die beiden erinnerten sich in einem frivolen Gespräch am Frühstückstisch an frühere Zeiten, wo sie oft und gern geschmust hatten. Hubertine legte es darauf an, ihren Heinerich zu einer Neuauflage zu verführen, doch vergebens - es endete lediglich mit gegenseitigem Händeklatschen zu der Musik von "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach".

Mit dem Aufzug der Garde der Ziepches Jecke und dem Aegidienberger Prinzenpaar Edgar I. und Aegidia Gerda I. nebst Riesengefolge ging die Sitzung, die eine Gemeinschaftsveranstaltung aller Honnefer Karnevalisten ist, zu Ende. Sitzungspräsident Stefan Meier (Große Selhofer KG), hatte keine Mühe gehabt, mit seinem gemischten Elferrat die Narren bei Laune zu halten.

Eingebettet war eine Ordensverleihung der besonderen Art: Für seine vielfältigen Verdienste um den Honnefer Karneval und den Selhofer im Besonderen bekam Matthias Palm den Dankorden des Festkomitees Honnefer Karneval.

Komitee-Chef Gerd Papenbrock hob hervor, dass Palm stets dabei sei, wenn es etwa gelte, Wagen zu bauen, den Saal zu dekorieren oder sonst künstlerisch tätig zu werden. Auch sein Anteil am Wiederaufleben des Tambourcorps Frei Weg, in dem Palm die Lyra spielt, sei es auf alle Fälle wert, mit dem Dankorden gewürdigt zu werden.

Aegidienberg. (oro) Im Gänsemarsch zum Gottesdienst. Prinz Edgar I. und seine Aegidia Gerda I. sowie die Mini-Tollitäten Alexander I. und Franziska I. standen im Mittelpunkt des Familiengottesdienstes in der evangelischen Kirche.

Na, im Theaterstück wurden sie zunächst jedoch als "Außerirdische" geoutet, aber ganz schnell integriert. Pfarrerin Birgit Henschel hatte selbst das Stück geschrieben: "Die Wikinger mitten in Jillienberg". Die Seelsorgerin selbst spielte erstmals mit als Ylva. Elke Ciraci mimte Halvar, den Mann von Ylva. Als Wickie trat Astrid Eul in Aktion.

Brigitte Römer war die Erzählerin, und Charlotte Rempel die Animateurin. Sie hielt Plakate hoch mit Regieanweisungen für das Publikum. "Zittern" stand da beispielsweise, als Halvar meinte, den Müll nicht hinuntertragen zu können, weil er zittere. Und so zitterten alle mit ihm mit.

Nach der Premiere gab's ein Platzkonzert mit dem Spielmannszug der KG Klääv Botz und ein großes Eintopfessen im rappelvollen Gemeindesaal. Dazu hatte ebenfalls die KG eingeladen. Der Erlös geht an die beiden evangelischen Kindertagesstätten.

Das Kinderprinzenpaar hatte noch einen Packen Fotos mitgebracht. "Damit die Kinder schon mal wissen, wen sie am Weiberfastnachtstag im Kindergarten zu erwarten haben", stimmte Alexander I. auf den Besuch ein.