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LiKüRa-Zug: 111 Gruppen tanzen Samba in der Sonne

LiKüRa-Zug : 111 Gruppen tanzen Samba in der Sonne

Abwechslung tut gut, und Bewegung auch. Das dachten sich Ralf Schuh und Gary Smillie vom Vorstand des LiKüRa-Festausschusses und ersetzten das Auto für die Zugleitung durch eine Fahrrad-Rikscha.

"Das ist eine selbstverordnete Diät", sagte Smillie, während er in die Pedale trat. Die beiden wollten aus diesem Grund ursprünglich ein traditionelles, komplett muskelbetriebenes Gefährt nehmen - entschieden sich aber aufgrund der Steigungen dann doch für eine "moderne" mit Schaltung.

Sie führten, abwechselnd radelnd, den Zug an, der wie gewohnt 111 Gruppen aufzubieten hatte. Diese bewegten sich bei strahlendem LiKüRa-Wetter, das dem Sonntag alle Ehre machte, über die Königswinterer Straße und dann die Mehlem- und die Gallusstraße entlang bis zum Wehrhausweg. Kalt war es dennoch, und zum Teil stürmisch: "Mir fliegt langsam die Hose weg", vermeldete ein Trommler vom Spielmannszug Ulmen gleich beim Abmarsch.

Die 62. LiKüRa-Prinzessin Kerstin II. und das Kinderpaar Alina I. und Fabian I. hatten auf ihrem Prunkwagen keine Zeit zum Frieren: Alle Gruppen, die sie passierten, machten ihnen die Aufwartung. Besonders kreativ waren dabei die Piraten der spanischen Elterngruppe, die vor Kerstins Wagen den Gangnam-Style-Tanz aufführten.

Überhaupt wurde ihrem Motto "Liebe, Küsse, Rambazamba, dies Johr danz janz Liküra Samba" Rechnung getragen: Es gab Samba-Rhythmen vom Bürgerverein Schwarz- und Vilich- Rheindorf sowie tanzende Muffins vom Alten Beueler Damenkomitee und choreographierende Sahnetorte-Stückchen von den Karnevalsjecken Büchelgarten. Die präsentierten auf einem Wagen eine überdimensionale Geburtstagstorte, die sie anlässlich ihrer zehnten Teilnahme am LiKüRa-Zug angefertigt hatten.

>> Weitere Fotos vom LiKüRa-Zug 2013 (Teil 1)
>> ... und noch mehr Fotos - LiKüRa-Zug Teil 2

Die Ramersdorfer Junge hatten sich in diesem Jahr einen neuen Prunkwagen geleistet. Der wurde am Samstag bei der Übergabe von der LiKüRa persönlich eingeweiht und anschließend von den Kommende-Geistern bevölkert. Die waren aus dem Schloss getürmt - vor dem Lärm der Autobahn. "Lärmschutz ist ein schönes Wort - nur leider nicht in unserem Ort" lautete das Motto.

"Höhere Lärmschutzwände würden der Kommende und dem Ort sehr helfen", meinte Geist Thomas Fricke. Solange die nicht kämen, würden die Geister die Straßen unsicher machen. Mauerblümchen, Clown-Clochards, Samba-Feen, jecke Höhner, die gar nicht wie Hühner aussahen, und viele andere zogen durch die Straßen, die wieder von zahllosen kostümierten Menschen gesäumt wurden.

Gerd Hönscheid, Frank Schumacher und Dieter Khek gingen als "die drei Jakobsisters aus LiKüRa" mit, das Therapiezentrum Bonn zeigte mit bunten Verkleidungen, was man dort unter Rambazamba versteht, und der Vorsitzende Helmut Sementschuck fuhr der "Bönnsche Bimmel" der Schwarz-Gelbe Jonge mit einer elektrisch betriebenen Kutsche vorneweg.

Man sah Eiswaffeln, einen kompletten Almabtrieb aus der Gallusstraße samt Rettungs-Bernhardiner, der ein Fässchen Ennert-Bräu um den Hals trug, und vieles mehr. Gruppen von außerhalb bereicherten ebenfalls wieder den Zug. Unter ihnen der Fanfarenzug Alt Linden bei Hannover, der 2014 sein 50-jähriges Jubiläum feiert und sich über Mitgliedermangel nicht beklagen kann.

"Wir sind ein moderner Fanfarenzug und machen viel Jugendarbeit", sagte der Vorsitzende Torsten Erdmann. Man werde seit zehn Jahren im Rheinland gebucht - das spricht für die Niedersachsen. Es wurde sehr viel geworfen - auch die Pferde der Beueler Stadtsoldaten machten mit und hinterließen den nachfolgenden Gruppen einen Hindernisparcours auf den Straßen. Viele Jecke feierten nach dem Zug weiter, unter anderem beim Schwoof in der "Löwenhöhle".