Heiratsantrag auf offener Bühne
Man nehme eine kleine Kneipe, viele Prinzenpaare, einen rotzfrechen Moderator auf der Bühne und einen Schuss Anarchie - fertig ist die Große Prunksitzung der Alkoholisierten Funken.
Kessenich. ( kf) Die Truppe, allesamt in gelben Fräcken gekleidet und mit den größten Mützen des Bönnschen Fastelovend auf den Köpfen, feierte am Sonntagabend im "Spanier" in Kessenich mit ihren Gästen ein rauschendes Kneipenfest mit vielen schrägen Einlagen.
Dabei gab's sogar einen Heiratsantrag auf offener Bühne, als Sitzungspräsident Rico Fenoglio auf die Knie rutschte und um die Hand von Wäscherprinzessin Marie-Christine I. anhielt. Die nahm den Antrag großzügig an, allerdings nur bis Aschermittwoch. Was dann kommt, wird man sehen.
Doch die Beuelerinnen wussten sich zu wehren gegen Ricos freche Sprüche. Sie stülpten ihm den Kopfputz der Wäscherinnen über und ernannten den 37-Jährigen zur "Noch-net-ävver-dann"-Obermöhn. Der revanchierte sich bei den Damen mit ein paar Schnäpsen - den so genannten Möhnentröstern.
Auch Bonns Prinz Rainer I. bekam sein Fett weg. Ihn bezeichnete der Sitzungspräsident kurzerhand und in einer Tour als "Prummebützer". Rainer nahm's gelassen, ließ sich sogar den gelben Frack der Alkoholisierten Funken über sein Ornat streifen und deren Riesenmütze auf den Kopf setzen, bevor er am späten Abend "privat" noch einmal vorbei kam.
Fazit: Das war Karneval zum Schlapplachen und ohne Eintritt zu verlangen, bei dem sich etablierte Honoratioren mit Grausen abwenden, aber sich das jüngere Volk köstlich amüsiert.
Bilder von der Großen Prunksitzung der Alkoholisierten Funken
