Premiere der Bonner Kindersitzung "Papperlapapp" : Ein Narrenschiff sticht in See

Bonn. Krassen Kinderquatsch und kreatives Kabarett erlebten die Besucher bei der Premiere der Bonner Kindersitzung "Papperlapapp" in der Harmonie. Die Bühne war zu einem Rheindampfer umgebaut, mit dem die Nachwuchsnarren in See stachen.

"Papperlapapp, jetzt geht's ab", riefen die Matrosen, und der Spaß konnte beginnen: An Bord wurden Tanzshows aufgeführt und Lieder gesungen, vor allem aber setzten sich die 19 mitwirkenden Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis 16 Jahren auf witzige Art mit Themen auseinander, die ihren Alltag beeinflussen: So wird von einem Mädchen erzählt, das versucht hatte, eine Woche ohne soziale Netzwerke zu leben. Zuvor ließ es sich erst einmal vom Arzt untersuchen, ob es für dieses waghalsige Experiment überhaupt fit genug ist. Den ersten Tag der "facebookfreien Zeit" konnte das Kind mit dem Pusten von Seifenblasen überstehen, doch das Experiment geht nicht gut aus...

In "Lehrer, Pauker & Co." karikieren die Pänz die Prototypen ihrer Lehrer: eine zerstreute Englischlehrerin, die jeden Morgen von derselben Dublin-Reise berichtet, begegnet dem stets korrekten Herrn Baumgärtner, der so korrekt ist, dass er bei jedem Satz die Interpunktion mitspricht.

Doch auch mit aktuellen politischen Themen wie der Schuldenkrise Griechenlands haben sich die jungen Kabarettisten auseinander gesetzt: Sie führen ein Interview mit dem Donnergott Zeus, der ihnen erklärt, wie es zur Verschuldung Griechenlands kommen konnte. Zwischen den Sketchen wird die Kindersitzung immer wieder mit witzigen, einfallsreichen Showeinlagen aufgelockert: So lassen beispielsweise die steppenden Pinguine vom Rhein das Publikum jubeln und ein Seemann beweist, dass er durch nichts zu erschüttern ist, während er fröhlich "Eine Seefahrt, die ist lustig" singt.

Die Kindersitzung Papperlapapp bietet zwei Stunden beste Unterhaltung, die auch die ganz jungen Besucher gebannt auf ihren Stühlen hält. Gemeinsam mit dem Organisationsteam, der Schauspielerin und Regisseurin Babette Doermer, der Künstlerin Juliane Urmes und dem Musiker Tim Düwel, haben die jungen Narren ein spannendes Programm auf die Beine gestellt. Die Zuschauer erleben eine Seefahrt, die wie im Flug vergeht und ein Programm, das es locker mit dem professioneller alternativer Karnevalssitzungen aufnehmen kann. "Ach wär doch immer Rosenmontag und nicht so ein grauer Schultag", heißt es in einer Gesangsnummer der Kindersitzung. Ach, wär doch immer Kindersitzung!

Dreimal haben Kinder ab sechs Jahren, Jugendliche und Erwachsene Gelegenheit, das karnevalistische Spektakel noch mitzuerleben: am Dienstag, Mittwoch und am Dienstag, 21. Februar, jeweils um 17.30 Uhr in der Harmonie, Frongasse 28-30. Karten zum Preis von 11.30 Euro für Kinder und 16 Euro für Erwachsene in den GA-Zweigstellen und unter www.bonnticket.de.