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Nur Fliegen ist schöner

Nur Fliegen ist schöner

Die Stadtsoldaten punkteten mit einer sportlichen Prunksitzung. Tischtennis-Star ist neuer Ehrenobrist.

Bonn. Die Bonner Stadtsoldaten kennen nur Sieger: Bei ihrer Gala-Prunk-Sitzung am Sonntagabend verwandelt sich die Beethovenhalle in eine tosende Sportarena.

Fliegende Stewardessen, Possenreißer und aal Kölner Karnevalsprinzen können punkten. Und ein gerührter König des Tischtennis wird zum Ehrenobristen ernannt. Die Schiedsrichter, die 1700 Jecken im Publikum, sind sich einig: Das Match hat das staatse Corps schon zur Halbzeit gewonnen.

Bereits der Einzug ins Narrenrund gleicht einem Triumphzug in den Farben Blau, Weiß und Rot. Fanfarenklänge von allen Seiten, ein bestens aufgelegtes Tanzpaar. Noch einmal darf Offizier Benjamin Daub seine Marie, Andrea Pankow, auf den Händen tragen, um sie dann gekonnt und behutsam in den Spagat auf den Boden zu senken - nicht mehr oft wird dies geschehen, verlässt die Tänzerin fürs Studium doch Bonn.

Stadtsoldaten und Olympia in London: Da ist der Weg nicht weit, wenn man Jochen Wollmert zum Ehrenobristen ernennt. Der 47-jährige Tischtennisspieler war fünffacher Paralympics-Sieger, fünffacher Welt-, zehnfacher Europa- und 37-facher Deutscher Meister. Für den Sommer verspricht er: "Ich häng mich voll rein und hol die Medaille für den Bonner Stadtsoldatenverein."

Laudator Manni Breuckmann, die "Stimme des Westens" aus dem Radio, zeigt, dass er auch gut in die Bütt gehen könnte. "Der Ehrenobrist ist persönlich anwesend und hat nicht seinen Bruder geschickt." Der Düsseldorfer verrät, schon in Limperich gewohnt zu haben. "Ich habe schon die Liküra gebützt." So was hört Stadtsoldaten-Kommandant Ralf Wolanski gern.

Weiter im Sport: Gern hätte Breuckmann den 1:0 Sieg der Kölner gegen Kaiserslautern verkündet. Doch da kommt ihm Bernd Stelter zuvor. Der nimmt sich Udo Lindenbergs "Cello" vor und lamentiert abgewandelt mit "Shell-Oohh" über die uferlosen Benzinpreise. "Zwölf Cent teurer als gestern - das ist besorgniserregend."

Apropos Tischtennis. Das greifen die "Rentner" Willi & Ernst nochmals auf, als sie Steffi aus Stuttgart nach ihren Hobbys befragen. Die gibt Pingpong an, die zwei dichten ein Lied dazu, um dann als AC/DC-röhrende Rockopas über die Bühne zu hinken. Das kann nur noch Wolfgang Reich toppen, der laut Sitzungspräsident Willi Baukhage 78 Jahre alt ist.

Die Cheerleader der Telekom Baskets lassen auch in der Beethovenhalle das Tanzen nicht. Und bewundern die Sprünge der Kölner Luftflotte. In der zweiten Halbzeit bauen die Stadtsoldaten ihre Führung mit Höhner und Blötschkopp aus. Für den Ehrenobristen zündet Hansi Zinn ein effektvolles Feuerwerk mit glühendem Wasserfall.