Rosenmontagszug in Bonn : Ein bunter Tross voller Clowns und Drachen
Bonn Der Bonner Rosenmontagszug am 12. Februar ab 12 Uhr wird wieder bunt, lustig und stimmungsvoll. Der GA und Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragen in Bild und Ton. Vorher sucht der Festausschuss noch Wagenengel.
Siegfried aus der Nibelungensage badete einst im Blut eines Drachen und wurde dadurch unverwundbar. Das passt doch, haben sich die Mitarbeiter des Blutspendedienstes am Uniklinikum gedacht und werden sich beim großen Bonner Rosenmontagszug entsprechend verkleiden.
Die Ritter und Drachen sind aber nur eine kleine Schar in dem bunten Tross, der jedes Jahr Hunderttausende am Straßenrand begeistert und ihnen stundenlang Unterhaltung bietet: mit traumhaften und witzigen Kostümen, Tänzen, Prunkwagen, Garden und natürlich viel Karnevalsmusik. Hauptakteure sind natürlich Prinz Cornelius I. und Bonna Carina I., die sich am Schluss einreihen und ihren Wagen bis oben hin voll Kamelle geladen haben.
Der General-Anzeiger und Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragen das Spektakel ab 12.15 Uhr live im Internet auf kamelle.de. Auf dem Marktplatz moderieren Jasmin Lenz und Holger Willcke zusammen im Wechsel mit Richard Recker und Oberbürgermeisterin Katrin Dörner auf der Rathaustreppe. Auf dem Platz können auch blinde und sehbehinderte Menschen den Zug per Audiodeskription verfolgen.
Los geht es um 12 Uhr an der Thomas-Mann-Straße. Ende ist – wie immer – in der Dorotheenstraße. 136 Wagen und Fahrzeuge sowie 4300 Kostümierte ziehen los. Die Zugstrecke ist 3,8 Kilometer lang, auf die 18 Kommentatorenstellen verstreut sind. So bewegen sich wieder die Folkloretänzer aus Bolivien, Peru und Ecuador durch die Menge, denen schillernde Meerestiere der DLRG-Jugend auf den Fuß folgen. Das Farbenmeer bereichert in diesem Jahr auch wieder der Circus Comicus mit seinen Clowns. Sehenswert ist dabei die historische Feuerwehr aus dem Jahr 1938 – ein Delahaye aus Paris, von denen es nur zwölf Stück gab. Ob der fliegende Clown auch wieder über die Menge schwingt?
Pandas und Hunnen
Wie Pandas, Hunnen und die Chinesische Mauer zueinander passen, wissen wohl nur die Bönnschen Chinesen, die nach vielen Jahren im Zug niemand mehr missen will. Ihr großer, gefürchteter Drache soll schon im Siebengebirge gesichtet worden sein. Bei den Telekom Baskets dreht sich der Ball wie jeck.
Zugleiter Björn Bachmann weist darauf hin: Wenn der Zug steht, werden aus Sicherheitsgründen keine Kamelle geworfen. „Erwachsene sollen vor allem auf die Kinder achten“, heißt es. Das Aufstellungsgelände rund um die Thomastraße ist ab 9 Uhr gesperrt, der Zugweg ab 11 Uhr. Der Festausschuss bittet alle Anwohner, ihre Fahrzeuge frühzeitig umzuparken. Am Rosenmontag gilt am Zugweg ganztägig absolutes Halteverbot.
Die Veranstalter und Vereine sind auf Wagenbegleiter angewiesen, die an den Rädern der Traktoren und Prunkwagen für Sicherheit sorgen. Es werden weiterhin noch Helfer gesucht. Die „Wagenengel“ müssen mindestens 18 Jahre alt, körperlich der Aufgabe gewachsen und der deutschen Sprache mächtig sein. „Der Einsatz wird mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Euro vergütet“, teilt der Festausschuss mit. Interessenten melden sich per E-Mail an wagenbegleiter@festausschuss.de bei Pierre Lenz.
Ansonsten gilt: Gute Laune und vor allem Beutel für Kamelle mitbringen. Die werden bestimmt wieder voll.
