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Von der Kegelbahn in die närrischen Hallen

Von der Kegelbahn in die närrischen Hallen

Goldige Herzen feiern 60-jähriges Bestehen - Stelldichein jecker Herrschafen im Kulturzentrum - Miss Piggy und Schweinchen Dick schunkeln mit 150 Jecken im Gustav-Heinemann-Haus

Lengsdorf. (roe) 1947: Sieben Ehefrauen von Männern aus dem ortsansässigen Gesangverein beschließen, selbst ein karnevalistisches Programm auf die Beine zu stellen.

Sie treffen sich und proben für ihren ersten Auftritt, der in der Gaststätte Schlössers Jupp stattfinden sollte: "Met Knolle-Brandi fing et aan, de ierschte Sitzung wor op de Kejelbahn". Das Damenkomitee Goldige Herzen war geboren.

1980: Zur Sitzung am Mittwoch vor Schwerdonnerstag platzt die Gaststätte schon aus allen Nähten. Eine neue Örtlichkeit für die jährliche Sitzung muss her: Die Kreuzberghalle wird das neue "Zuhause" der jecken Truppe.

Heute, 2007: Die Goldigen Herzen feiern stolz 60-jähriges Bestehen. In jedem Jahr bestreiten die rund 20 sehr aktiven Damen des weit mehr Mitglieder zählenden Vereins ausschließlich aus eigenen Kräften ein bis zu fünfstündiges Karnevals-Programm, das neben dem Engagement im Ortsgeschehen, wie der Teilnahme an verschiedenen Umzügen oder dem beliebten Seniorennachmittag im Wilhemine-Lübke-Haus.

"Im Sommer schon finden unsere ersten Treffen statt, um die Sketche, Musikbeiträge und Büttenreden für die folgende Session zu planen und einzustudieren", erzählt Agnes Heep, Vize-Präsidentin des Komitees.

In den letzten drei Monaten vor der jecken Zeit wird es noch einmal richtig intensiv: Dreimal in der Woche treffen sich die zu 80 Prozent voll berufstätigen Herzen zwischen 16 und 80 Jahren, um gemeinsam zu planen, zu proben und zu basteln. "Die Geselligkeit spielt dabei auch eine ganz große Rolle", bemerkt Heep, "es macht einfach richtig Spaß."

Die lebensgroßen Strohpuppen für die nächste Sitzung sitzen schon im Wohnzimmer bereit, und dank des immer erreichbaren Goldige-Herzen-Fundus und der Unterstützung von Fine Lammerich steht jetzt auch den nächsten 60 Jahren nichts mehr im Wege.

Die Jubiläumssitzung beginnt am Mittwoch, 14. Februar, um 16 Uhr in der Kreuzberghalle, Im Brandengarten. Eintrittskarten gibt es bei Agnes Heep, (02 28) 64 53 81.

Duisdorf. (roe) Das Duisdorfer Kulturzentrum war wieder bis zum letzten Platz gefüllt: Zahlreiche Narren hatten sich am Donnerstag in der Halle eingefunden, um den Auftritt der Bonner Prinzenpaare zu erleben.

Die abendfüllende Schau unter der Moderation von Toni Roeder wurde vom Dransdorfer Kinderprinzen Jin-Hao eröffnet, der ohne seine Prinzessin gekommen war. Der guten Laune des Publikums und der von Moderator Toni Roeder tat das keinen Abbruch.

Auch die Bonner Tollitäten gaben sich die Ehre: Prinz Andreas II. und Bonna Katharina II. scheuten sich nicht, ihre Geschenke des Abends - Trommel und Trööte - auch lautstark zu bedienen.

Der Herrschaften noch nicht genug, sollten auch die Prinzenkollegen aus Godesberg, Ernst Ludwig I. und Godesia Rosi, einmarschieren, ferner die Liküra-Prinzessin, das Dransdorfer Prinzenpaar und die Messdorfer Prinzessin Nadine I. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung im Rahmen der Bönnschen Tön vom Gunter-Nickmann-Trio.

"Nachdem die kostenfreie Veranstaltung im letzten Jahr aus Geldmangel nicht stattfinden konnte, sind wir jetzt sehr glücklich, endlich wieder das Brauchtum ins Kulturzentrum bringen zu können", freut sich Hans Berg, Vorsitzender des Ortsfestausschusses Duisdorf. Nach viereinhalb Stunden königlicher Besuche ging die Prinzen-Revue 2007 erfolgreich zu Ende.

Tannenbusch. (me) "Und damit übergebe ich das Kommando im Gustav-Heinemann-Haus Walter Hirschmann", rief Angelika Hünerbein, die eigentliche Leiterin des Hauses. Doch für den traditionellen närrischen Nachmittag für Senioren und Behinderte übergab sie das Zepter dem Kommandanten der Bonner Ehrengarde.

Auf der Bühne hatte der Elferrat Platz genommen, dessen Mitglieder von Hirschmann großzügig als Miet-Opas angeboten wurden. Im Saal lachten und schunkelten 150 Jecken, die sich vor allem über die Auftritte der Nachwuchs-Tanzmariechen und Tanzoffiziere freuten.

Seit fast 30 Jahren findet diese besondere Sitzung im Gustav-Heinemann-Haus statt. Die Ehrengarde ist für die Organisation zuständig, die Einrichtung kümmert sich um die Dekoration und das leibliche Wohl. "Zu dieser Sitzung kommen viele Stammgäste des Hauses, die Karneval feiern wollen. Vor allem körperlich behinderte Menschen haben das Problem, dass nicht alle Sitzungssäle barrierefrei sind", erklärte Hünerbein. Und der bunte Nachmittag ließ nicht viele Wünsche offen.

Peter Ortsiefer, Literat der Ehrengarde, hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, eine Mischung aus Tanz, Musik, Klamauk und Büttenreden. Besonders eine Nummer, bei der Hünerbein als Miss Piggy und Hirschmann als Schweinchen Dick auf der Bühne standen, sorgte für viel Gelächter.

"Die Stimmung ist immer supergut", freute sich Angelika Hünerbein. Und so beendete der Fahrdienst, der viele Gäste nach Hause brachte, die Veranstaltung nach Meinung der Gäste dann auch viel zu früh.