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Alles, was der Sternenhimmel zu bieten hat

Alles, was der Sternenhimmel zu bieten hat

Die Bockerother Sternschnuppen zeigen zu ihrem 50. Geburtstag rheinische Tanzkunst in ihrer schönsten Form

Oberpleis. "Tanzen die nicht wunderschön, die Mädels? Und was sind die verdammt gut geworden in den letzten Jahren. In Bonn sind schon alle ganz neidisch auf uns." Roman Wagner, Vorsitzender der KG Wiesse Müüs, hat gut Lachen.

Schließlich hat sich das Bonner Traditionscorps vor Jahren die Bockerother Sternschnuppen als Mäuseballett eingekauft und erobert seitdem mit seiner "tierisch" süßen Begleitung alle Säle im Sturm. Dieses Mal blieben Mauseohren und Plüschröckchen allerdings im Kleiderschrank, bei ihrer großen Jubiläumssitzung in Oberpleis präsentierten sich die Sternschnuppen in ihren eigenen schicken Gardeuniformen - was den optischen Genuss nicht im Geringsten schmälerte.

Zu den bekennenden Fans der Bockerother Tänzer zählt übrigens auch Bürgermeister Peter Wirtz, der sich den Besuch der Jubiläumssitzung nicht hatte nehmen lassen: "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich dieses Tanzcorps sehe." Zum Geburtstag wünschte er den Tänzern "weiterhin viel Schwung und Elan, und auch dass ihr gemeinsam Spaß an der Freud habt."

Zum 50. Geburtstag hatte das Bockerother Tanzcorps alles mit in die Aula des Schulzentrums gebracht, was der Sternenhimmel zu bieten hat - angefangen bei den Allerkleinsten, den Sternchen, über die Schnüppchen bis hin zu den Sternschnüppchen und nicht zuletzt den großen Sternschnuppen. Mehr als 50 Kinder, jugendliche und erwachsene Tänzerinnen und Tänzer zeigten dem jubelnden Publikum rheinische Tanzkunst in ihrer schönsten Form.

Anerkennende Pfiffe und bewundernde Blicke ernteten die Solomariechen Eva Gorzolla und Sandra Linden, wobei letztere ihre Premiere feierte. Den eingesprungenen Spagat beherrschen übrigens nicht nur die Solistinnen, sondern auch alle anderen Tänzerinnen - was vom hohen Leistungsstand der Sternschnuppen zeugt.

Dieser wiederum ist das Ergebnis von rund 110 Trainingseinheiten pro Jahr - das sind insgesamt rund 250 Stunden Schwitzen und Ackern. Lediglich im Sommer gönnen sich die Tänzer, die von Britta Hochgeschurz, Manuela Jonas und Thomas Janßen trainiert werden, zwei Wochen Übungspause.

Bestens aufgelegt präsentierten sich aber nicht nur die Sternschnuppen selbst, sondern auch deren Elferrat. Kaum auf der Bühne, schmetterte Sitzungspräsident Werner Krämer, begleitet vom Bläsercorps Auelgau, den Brings-Ohrwurm "superjeilezick" ins Mikrofon. Um die Zukunft der Sternschnuppen ist es Krämer nicht bange: "Wer es geschafft hat, sich fünfzig Jahre zu vertragen, kann das sicherlich auch in den nächsten fünfzig Jahren noch sagen."

Stolz präsentierte er dem Publikum auch "die, denen wir es zu verdanken haben, dass es uns überhaupt gibt": Hildegard Wicharz, Franziska Hillebrand, Clara Lück, Rosemarie Rietmann, Rita Adenau, Annemarie Zuhrmahr und Rudi Schäfer haben das Tanzcorps aus Freude am Karneval im Jahr 1959 gegründet.

Zu einer ordentlichen Karnevalssitzung gehört aber nicht nur Tanz. Die Sternschnuppen hatten sich auch im Jubiläumsjahr nicht lumpen lassen und die Crème de la Crème der Fastelovendskünstler auf die Bühne geholt: De Huusmeister vom Bundesdaach, Feuerwehrmann Kresse, Strunz un Büggel und De Boore, um nur einige zu nennen.

Lachtränen flossen auch bei Bauchredner Peter Kercher und seiner vorlauten Kuh Dolli. Von dem schwarz-weiß gefleckten Rindvieh erfuhren die Zuschauer denn zum Beispiel auch, was Viagra bei Damen bewirkt: "Sie können dann acht Stunden Wäsche aufhängen, ohne dass der Arm abknickt."