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Rosenmontag: Die Jecken erobern die Königswinterer Straßen

Rosenmontag : Die Jecken erobern die Königswinterer Straßen

Der schönste Tag im Jahr: Auch in Königswinter waren am Montag die Jecken unterwegs und eroberten die Straßen - unter anderem in Thomasberg und Niederdollendorf.

Auf dem Drachenfels geht es nicht mit rechten Dingen zu, seit kurzem hausen dort unheimliche Geschöpfe. Wer genau hinsah, konnte sie am Rosenmontag sogar sehen, die Hexen, die auf ihren fliegenden Besen um die Burgruine herumsausten und dabei mächtig viel Dampf machten.

Beim Zug in Thomasberg und Heisterbacherrott bezirzten die Powerhexen überdies vom Boden aus die vielen Karnevalsjecken, die die Straßen säumten. "Hex-Hex", ehe man sich versah, bekam man schon eine Ladung Kamelle verpasst.

Zum Glück hatten sich die "Superwomen" der HSG Siebengebirge unmittelbar hinter den Hexen eingruppiert. Da sie allerdings "nur noch kurz die Welt retten mussten", hatten die Damen keine Zeit auch noch aufzupassen, dass niemand zum Blocksberg entführt wurde. Neben Hexen machen dieser Tage übrigens unheimliche schwarze Feen Hesprott und die Strüch unsicher: Gestern jedoch waren die Black Fairys ganz zahm und "tierisch gut drauf".

Gleiches gilt für alle anderen rund 550 Jecken, die in 32 Gruppen am großen Karnevalszug des Bürgerfestausschusses Heisterbacherrott und der Strücher KG teilnahmen. Mit dabei war neben dem offiziellen Kinderprinzenpaar Dennis I. und Lea I. aus Thomasberg auch das inoffizielle Dreigestirn aus Heisterbacherrott: Prinz Christian III. (Christel Goldschmidt), Jungfrau Maria (Marita Krämer) und Bauer Helmut (Hildegard Bellinghausen).

In Ermangelung "echter" Tollitäten waren die drei Ringeldüwelchen an Weiberfastnacht auf die Idee gekommen, sich selbst als närrische Regenten zu proklamieren.

Ob echt oder nicht - dem jecken Volk war's egal: Hauptsache, es gab genug Kamelle. Kamellesammeln ist übrigens eine ernste Angelegenheit, vor allem für den Nachwuchs. Ständig muss man sich vergewissern, dass die Tüte des Nachbarn nicht voller ist als die eigene. Wer gar im Zug mitgeht, hat es noch schwerer: Da trägt man so ein prall gefülltes Beutelchen den ganzen langen Zugweg mit sich und soll den Inhalt nicht mal für sich selbst behalten dürfen.

Die vielen Pänz der Kindergärten aus Heisterbacherrott und Thomasberg, die als Prinzessinnen und Prinzen aus 1001 Nacht, als Pippi Langstrumpf und kunterbunt als Kinder dieser Welt verkleidet am Rosenmontagszug teilnahmen, teilten ihre Kamellevorräte dennoch großzügig mit den Jecken am Rand nach dem Motto "eins hier, eins da, eins selber essen".