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Oberpleiser Rathaussturm: Jeckenherrscher erklimmen die Brüstung des Rathauses

Oberpleiser Rathaussturm : Jeckenherrscher erklimmen die Brüstung des Rathauses

Bürgermeister Peter Wirtz und das tollitäre Großaufgebot liefern sich in Oberpleis einen närrischen Schlagabtausch.

Das konnte ja eigentlich nur in die Hose gehen: "Ich habe keine Verteidigungsstrategie, ich lass alles auf mich zukommen", hatte Bürgermeister Peter Wirtz im Vorfeld des Rathaussturms am Rosenmontag noch großspurig verkündet. Wäre er sich seines Sieges mal nicht so sicher gewesen.

Der Ausspruch "Ich seh' da unten nur Luschen rumlaufen" brachte die Angreifer nämlich mächtig auf die Palme. Sämtliche Tollitäten und Kinderprinzenpaare aus Königswinter hatten sich vor dem Oberpleiser Regierungstempel in Stellung gebracht, um endgültig die Regierung zu übernehmen.

Bei einem derartigen tollitären Aufgebot brachte Wirtz lieber gleich seine Geheimwaffe ins Spiel: "Das ist mein Kumpel Norman Päsch aus Sand. Der arbeitet bei Löwen-Senf, und das ist genau richtig für euch Würstchen da unten." Eine Drohung, die die Angreifer allerdings erst richtig scharf machte: Sie bewarfen die Pfennigfuchser von unten mit einer geballten Ladung Goldstücke.

Oben auf dem Rathausbalkon ging Wirtz mit seinen Mannen hinter dem Drachen in Deckung, den ihm die Bockerother Mädchen geschenkt hatten. Dummerweise spuckte der grüne Lindwurm aus Pappmaché aber kein Feuer, sondern würgte lediglich Geldscheine aus dem Schlund - und das waren nicht mal genug, damit sich die Regierungsanhänger eventuell hätten freikaufen können.

Für die ausgesperrten Tollitäten war jetzt sowieso Schluss mit Lustig. Mit Altbürgermeister Hänschen Remig hatte es sich Wirtz ja schon am Vortag gründlich verscherzt, als er seinem Amtsvorgänger beim Karnevalszug höhnisch den Weg zum Altenheim wies. "Bei der nächsten Wahl trete ich gegen dich an", wetterte Remig stinkesauer. "Lass mich mal zählen: Wir haben sieben Seniorenheime in der Stadt - 400 Stimmen sind dir also schon mal sicher", stänkerte Wirtz weiter.

Die peinliche Tatsache, dass die Pleeser Funken die Leiter zum Entern des Rathauses vergessen hatten, gab dem Stadtoberhaupt noch einmal mächtig Aufwind. Pech, dass die Leiter dann doch noch auftauchte. Auf dem Balkon brachten sich die Ratsmitglieder und Mitarbeiter lieber flugs in Sicherheit und überließen ihren Chef dem Schicksal.

Der musste hilflos miterleben, wie zunächst Prinz Andreas I. aus Oberpleis die Leiter erklomm und dann Prinzessin Britta I. ihr Bein über die Balkonbrüstung schwang. Eine Tollität nach der anderen kletterte auf diesem Weg ins Rathaus, wo die närrische Machtübernahme im Anschluss kräftig gefeiert wurde.