Rosenmontagszug: Niederdollendorf ist einzigartig

Die Bläserfreunde in Clownskostümen spielten "Tochter Zion". Und auf dem mit Luftballons geschmückten Wagen vor der Kirche Sankt Michael kullerten die Tränen. Rosenmontag in Niederdollendorf ist eben anders. Einzigartig.

Prinz Michael I. und Prinzessin Christine I. (Frohwein-Zahnreich) mussten sich am Montag bei Halbzeit des Rosenmontagszuges von Kappe mit Prinzenfedern und Zepter trennen. Und Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz inthronisierte die neue Prinzessin: Petra I. (Urban).

"Hier steht sie in voller Pracht!" Paul Peter Schmidt, Vorsitzender der "Freunde und Förderer im Veedelszoch Niederdollendorf", konnte sich gar nicht satt sehen an der neuen Tollität, die nun bis zum Rosenmontag 2013 regieren wird. Verkehrte Welt, einfach knatschverdötscht und herrlich.

"Es ist irre, hier oben zu stehen", sagte die neue Regentin des Fasteleers in Niederdollendorf. "Ich hatte Herzklopfen", verriet sie den vielen, vielen Jecken, die sich diesen Augenblick nicht entgehen lassen wollten. "Wir werden ein richtig schönes Jahr haben", versprach Petra I.

Und: "Christine und Michael haben mir das vorgemacht", sagte sie und fügte ein dreifaches Alaaf auf ihre Vorgänger an. "Auf unser herrliches altes Prinzenpaar!"

Die Ex-Majestäten durften nach dem Stopp jedoch wieder mit auf den Prinzenwagen. Gemeinsam warfen sie Kamelle. Nach dem Zug erhielt Petra I. dann ihr komplettes Ornat als Prinzessin. Bis zur "Krönung" trug sie mit ihrer Gruppe von der KG "Me brängen et fädig" den "Euro-Rettungsschirm" auf dem Kopf. Petra I. ist im bürgerlichen Leben IT-Schulungsreferentin und seit 14 Jahren mit Günther Urban verheiratet, dem Vorsitzenden des Verbandes der Ortsvereine.

Sie singt im Kirchenchor von Sankt Michael mit, ist Mitglied der Sankt-Hubertus-Schützen und der KG sowie dem Kreis der Heimatfreunde Niederdollendorf. Der von Schmidt entworfene Orden trägt deshalb auch das Emblem der Heimatfreunde. Petras Motto: "Los mer zosamme hale!"