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Prinz überzeugt Anti-Karnevalisten mit Schlagzeugsolo

Prinz überzeugt Anti-Karnevalisten mit Schlagzeugsolo

Der gute Zweck führt Jecke und Nicht-Jecke in Thomasberg zusammen - Rock und Rap geben im Saal den Ton an

Thomasberg. Eine Saalband wie die "Batband" hat man im Saal der KG Strücher in Thomasberg wohl noch nie gesehen. Sie bestand aus einem einzigen "Batman". Der als Superheld verkleidete Alleinunterhalter stand neben der Bühne und verkürzte mit einer Pauke und einer Trompete die Pausen zwischen den Programmpunkten der Veranstaltung "Nie wieder Karneval", ohne eine Miene zu verziehen.

Die Benefizveranstaltung, ein Mix aus närrischen Beiträgen und solchen, die mit Karneval nichts zu tun haben, fand jetzt zum ersten Mal statt. Da trafen zwei Welten aufeinander, was Veranstalter Bastian "Hubi" Palmersheim scherzhaft als "völkerverbindend" bezeichnete.

Die "Völker", sprich Narren und Anti-Karnevalisten, begegneten einander auf tolerant-freundliche Weise. Zwar hatte Prinz Bernd II. wohl selten in so skeptische Gesichter geschaut, doch mit einem Schlagzeugsolo überzeugte er auch die Rocker im Publikum von sich.

Seine Teilnahme an "Nie wieder Karneval" begründete er vor allem mit dem guten Zweck des Abends. Der Reinerlös wird der Elterninitiative krebskranker Kinder der Kinderklinik Sankt Augustin gespendet. Der Initiative gehört auch Prinzessin Annette I. an. Das Prinzenehepaar Jungbluth fühlte sich am Samstag auch gar nicht so unwohl. Bernd Jungbluth bezeichnete den "Spaß am Karneval" als verbindendes Element beider Gruppen, auch wenn an diesem Abend ein "anderer Karneval" gefeiert werde.

Das war den meisten Besuchern vielleicht gar nicht bewusst. Sie interessierten sich trotz des freundlichen, teilweise auch spöttischen Applauses für die Karnevalisten hauptsächlich für die Auftritte der Rock- und Rapgruppen. Diese hoben auch merklich die Stimmung, was dem Elferrat der KG Strücher mit einer kleinen Gesangseinlage verwehrt geblieben war.

Als die Karnevalisten jedoch verkündeten, dass auch der Reinerlös aus dem Getränkeverkauf der Elterninitiative zu Gute kommt, feierte sie das Publikum mit viel Applaus und Gejohle. Dennoch widmete die "Batband" den "Strüchern" zum Ausmarsch nur eine traurige Version des Karnevalshits "Viva Colonia", so dass der Ausmarsch ein wenig zum Trauermarsch wurde.

Das Gitarrenduo PS hatte sich die Zuneigung des Publikums hingegen schnell erspielt, zumal "Hubi" Palmersheim Teil des Duos ist. Dem Anlass entsprechend, präsentierten sie ihre vom Rock-Ballade Isabell "op platt", ohne dabei in närrische Stimmungsmusik zu verfallen. Ganz andere Töne schlug im Anschluss das "Dynamische Duo" mit wortgewandten schnellen Raps an.

Eine karnevalstypische "Rakete" wurde aber auch für sie nicht abgefeuert. Seine musikalische Vielfalt stellte unterdessen Bastian Palmersheim unter Beweis, der die Hip-Hop Gruppe mit seiner Gitarre verstärkte. Auch den Auftritt der Rockband Groovemachine bereicherte "Hubi" später bei einem gemeinsamen Stück aus der Feder des Veranstalters. Spätestens dieser Auftritt hatte die wenigen Narren ins Foyer vertrieben.