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50 Gruppen und Vereine machen Veedelszoch zu kunterbuntem Spektakel

50 Gruppen und Vereine machen Veedelszoch zu kunterbuntem Spektakel

Tausende frohgelaunte Jecken säumen Straßen in Niederpleis, Mülldorf und Sankt Augustin

Sankt Augustin. Paul Sobkowsky hat "gezaubert", wie er sagt. Denn kurz vor Toresschluss haben sich 24 Stunden vor Zugbeginn in Sankt Augustin mit Niederpleis, Mülldorf und Ort noch die Siegtalfunken aus Eitorf als Teilnehmer angekündigt. Alles musste umgeschmissen und neu "gestrickt" werden.

Doch der erfahrene Zugleiter - der pensionierte Polizist organisiert den Veedelszoch seit nunmehr 15 Jahren - hat es geschafft. Um 14 Uhr legten die 1 000 Teilnehmer ordentlich und in Reih und Glied los, besten gelaunt und schon früh in Schunkelstimmung. Etwa 50 Fußtruppen und Wagen begrüßten die zahlreich erschienenen Jecken vom Straßenrand, die ausgelassen und bei Sonnenschein eine Straßenparty feierten.

"Schön es et Levve met nem Hätz för unser Sankt Augustin", lautete denn auch das Motto des diesjährigen Zuges, der auf der Paul-Gerhardt-Straße Aufstellung nahm und sich bejubelt vom bunten Narrenvolk durch die drei Augustiner Ortsteile schlängelte. Noch einmal richtig abfeiern wollten die Schüler der Jahrgangsstufe 13 des Rhein-Sieg-Gymnasiums (RSG). Unter dem Motto "Mohammad Abi 08 - 13 Jahre durchgeboxt" sorgten sie für richtig Stimmung, ehe sie sich in den kommenden Wochen den Abiklausuren stellen müssen. Spendabel zeigten sich auch die Mitarbeiter der Kreissparkasse.

Zwar warfen sie nicht mit Geld um sich, aber als jecke Sparkassenpiraten brachten sie Unmengen von Kamelle aus ihrem Piratenschiff unters Volk. Die Schmerbroicher zeigten, dass es in Zukunft auch ohne Strom und Gas geht. Als Steinzeitmenschen gewandet, forderten sie: "Energie wird teuer - zurück zu Höhle und Feuer." Die Jugend von Sankt Martinus versuchte als Panzerknacker ihr Glück und "teuflisch wild und himmlisch gut" waren Kinder und Eltern als Engel und Teufel der Kindertagesstätte Sankt Martinus unterwegs.

Schon seit Jahren lockt der Zug konstant um die 1 000 Teilnehmer an. "Ein bisschen stolz" ist Sobkowsky darauf. Aber immer schwingt auch ein etwas ungutes Gefühl mit. Seine Befürchtung: "Weil der Zug so lang ist, und es früh dunkel wird, weise ich die Fahrer immer darauf hin, langsam zu fahren. Es sind ja noch viele Kinder unterwegs."