Grün-Weiße wissen Karneval zu zelebrieren
Siegburger Husaren feiern Fastelovend mit allen närrischen Facetten - Prominente Gäste sind Uli III., Bonna Stephanie II., Prinz Herbert IV. und Siegburgia Irmgand I.
Siegburg. "Mer bruche keiner, keiner de uns sät, wie me Fastelovend fiere dät", heißt es nicht nur im Karnevalsschlager. Die Siegburger Karnevalsgesellschaft Husaren Grün-Weiß hatte diesen Leitspruch am Samstagabend auch ihrer Gemeinschaftssitzung im Siegburger Schützenhaus vorangestellt.
"Bei uns heißt es Gemeinschafts- statt Prunksitzung, weil wir mit euch zusammen feiern wollen", erklärte Sitzungspräsident Karl-Heinz Boss. Bei bloßen Worten sollte es nicht bleiben, bis in die Nacht hinein feierten rund 350 Jecken knatschverdötscht den Fastelovend mit all seinen Facetten.
Mit einem ersten Höhepunkt wartete die Sitzung gleich zu Anfang auf. Das Bonner Prinzenpaar Prinz Uli III. und Bonna Stefanie II. hatten ihrem närrischen Regierungssitz kurzfristig den Rücken gekehrt, um den Siegburgern einen Besuch abzustatten.
Der Ausflug in die Kreisstadt kam nicht von ungefähr. Noch im Dezember tanzte der Bonner Narrenherrscher in der Seniorengarde der Husaren.
Die grün-weiße Uniform tauschte Uli Schreck indes vor einer Woche gegen das bönnsche Narrengewand. "Mit dem Tanzen ist jetzt erstmal Schluss, denn ich brauche meinen Prinzen ganz und gar", sagte Bonna Stefanie, die - so der Prinz - immer das letzte Wort hat.
Fast ebenso resolut wie die bönnsche Prinzessin, trat ein um einige Jahre Jüngerer auf die Bühne. Gerade mal neun Lenze zählt der Tanzoffizier des Kindertanzkorps der Husaren, doch den Kommandoton beherrscht er schon bestens.
Patrick Bayer scheint seine Rolle als Hahn im Korb zu genießen. Aus Leibeskräften schrie er am Samstag seine Kommandos heraus, seine sechs Mariechen folgten prompt.
Nach den Jüngsten der Husaren-Tänzer stellte noch das Jugendtanzcorps sein Können unter Beweis, später tanzten auch die Senioren. Zum Schunkeln und Mitsingen animierten hernach das Duo "Dick und Dünn" sowie die Pänz von Gereon.
Die Lachmuskeln strapazierten Gerd und Karl Jansen als "Tünnes und Schäl", Heinz Baumeister als "Putzfrau von Ründeroth" oder "Die fidele Kölsche".
Auch das Siegburger Prinzenpaar Prinz Herbert IV. und Siegburgia Irmgard I. gaben sich die Ehre. Sie traten indes nicht nur samt Gefolge auf die Bühne, sie wohnten der gesamten Sitzung als Ehrengäste bei.
Als es während der Sitzung mit einem Mal dunkler wurde im Saal und alle Jecken Wunderkerzen entzündeten, wusste Sitzungspräsident Karl-Heinz Boss nicht wie ihm geschah.
Die Husaren hatten für ihren Präsidenten eine Überraschung der besonderen Art vorbereitet. Seit nunmehr 20 Jahren sitzt Boss den grün-weißen Husaren als Präsident vor. Dafür überreichte Josef Meis, erster Vorsitzender der KG, ihm am Samstagabend eine Anstecknadel. Der wortgewandte Mann am Elferratstisch war sichtlich gerührt und kurze Zeit einfach nur sprachlos.
