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Kamelleregen im Flocken-Wirbel

Kamelleregen im Flocken-Wirbel

Jecke ziehen durch die verschneiten Augustiner Ortsteile Hangelar und Birlinghoven

Sankt Augustin. (voa) Der erste Blick aus dem Fenster am Sonntagmorgen dürfte manchen Augustiner Jeck verschreckt haben: Drohte da Schneegestöber statt Kamelleregen bei den Umzügen in den Ortsteilen? Was macht man, wenn es draußen kalt ist? Man bewegt sich, ist aktiv.

Das kann auch in Form von rhythmischem Trommeln geschehen: Wie schnell man damit nicht nur sich selbst, sondern auch anderen einheizen kann, machte die Schlossgarde aus Birlinghoven klar. Eine bestens aufgelegte Truppe um Manfred Braner, die sich immer wieder an Karneval trifft.

Fotos Jede Menge Bilder vom Zug in Hangelar und BirlinghovenDank ihrer Trommelwirbel war schon Schwofstimmung unter den 300 Teilnehmern des Birlinghovener Zuges angesagt, bevor sich die Truppe überhaupt in Bewegung gesetzt hatte. Und die vielen Jecken entlang der Strecke bekamen noch manch andere Besonderheit zu sehen. So zum Beispiel die schwarz gekleideten Ganoven einer ominösen "Wettmafia", die eine Fußballtruppe aus Dambroich um Gerd Bröhl fabelhaft in Szene gesetzt hatte.

Auch in Hangelar entpuppte sich die Furcht vor der Kälte rasch als unbegründet: "Einem richtigen Karnevalisten kann das Wetter nichts ausmachen", gab Frank Barann, Teilnehmer des Hangelarer Zuges, die allseits akzeptierte Devise aus. Mit ihren Zebra-, Löwen- und Elefantenkostümen, die sich zu einem "Karneval der Tiere" zusammenfügten, sorgte dann die Freundesgruppe von Barann dann auch für einen tollen Farbtupfer im Hangelarer Zug.

14 Gruppen mit 640 Teilnehmern, ausgestattet mit vier Prunkwagen, hatten sich von dem schlechten Wetter nicht abhalten lassen. Kurz vor 11 Uhr gab Zugleiterin Natascha Brecht-Erben dann auch jenes Signal zum Aufbruch, auf das die bestens aufgelegten Jecken so lange gewartet hatten. Schließlich hatten sich die Gruppen wieder viel Mühe auf die Kostümierung verwandt.

Ein Freundeskreis war in die täuschend echt wirkende Verkleidung der Hangelarer Hühner geschlüpft. Dagegen spukte es ganz grauslich in der Villa Kunterbunt: Hexen, Vampire und noch manch andere finstere Gesellen waren da im Zug auszumachen, die sich freilich rasch als überaus jecken-freundlich entpuppten: Die Spuk-Fraktion geizte nämlich nicht mit Kamellen.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens kam auch die katholische öffentliche Bücherei von Sankt Anna schön schaurig daher: Vampire priesen Bücher mit Biss an.