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Sankt Augustin: Eine Horde Clowns unter Pistoleros

Sankt Augustin: Eine Horde Clowns unter Pistoleros

Rund 1 000 Aktive trotzen beim Karnevalsumzug dem erneuten Wintereinbruch

Sankt Augustin. Nee, wat is dat schön! Der Zug geht in Sankt Augustin, es schneit und kein Jeck stört sich am miesen Wetter - so funktioniert Karneval.

Ob die Horde mexikanischer Pistoleros, rund 30 freche Pumuckls oder eine Schar quietschfideler Pinguine - ungeachtet des Schnees setzte sich am Sonntag gegen 14 Uhr ein herrlich-bunter Lindwurm von Niederpleis in Richtung Sankt Augustin-Ort in Bewegung.

Natürlich kann es keinen Zug in Sankt Augustin geben ohne den Mann in der wilhelminischen Wachtmeister-Uniform: Seit Mitte der 80 Jahre hat Paul Subkowski den Posten des Zugleiters inne, und den füllte er auch am Sonntag wieder mit Herz und Seele aus.

Fotos Bilder vom Augustiner ZugDa er bei all dem Vorbereitungsstress ab und zu auch mal ein wenig dünnhäutig sein kann, wie er selbst einräumt, hat er dem Zug ein besonderes Motto vorangestellt: "Nehmt de leeve Paul su wie er is." Das taten die rund 1 000 Teilnehmer, verteilt auf 26 Gruppen und 13 Mottowagen, aus tiefster Überzeugung.

Schließlich gilt für jeden überzeugten Karnevalisten der närrische Glaubensgrundsatz: Jeder Jeck ist anders. Und danach handelten auch die Aktiven. So passte es gut ins Bild, dass sich die mexikanischen Pistoleros "Los Pleesos", 30 Stammgäste der Kneipe Honnys Ballhaus, friedlich der Pinguinschar der Damengesellschaft Herzblättchen Niederpleis von Präsidentin Marion Willenberg anschlossen.

Keine Berührungsängste hatte auch die lustige Pumuckl-Schar des ASV Sankt Augustin. Chapeau: Die rund 30 jungen Sportler um Simone Schöps und ihren Freund Michael Janßen waren mit ihren feuerroten Riesen-Wuschelköpfen ein Augenschmaus.

Zudem merkte man den Pumuckls einfach an: Die haben Spaß an Karneval. So wie es sich für närrisches Brauchtum gehört, durfte auch ein Seitenhieb auf die Politik nicht fehlen: Die SPD-Fußballer von Denis Waldästl erinnerten daran, dass die Augustiner CDU und Bürgermeister Klaus Schumacher fünf neue Kunstrasenplätze schlicht verbaselt hätten.