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Narrenvolk erlebt ein gewohntes Happy-End

Narrenvolk erlebt ein gewohntes Happy-End

Hangelars Jecken verwandeln Haus der Nachbarschaft in Karnevals-Hochburg - Bürgermeister Klaus Schumacher zieht beim Streitgespräch mit Ehrengarde-Präsident Norbert Ahlert den Kürzeren

Sankt Augustin. Sie hat es wieder einmal geschafft. In gewohnter Manier hat die Hangelarer Ehrengarde am Sonntag das "Haus der Nachbarschaft" erstürmt und bis Aschermittwoch zum "Haus des Karnevals" erklärt.

Pünktlich um 11.11 Uhr hatten sich zahlreiche Tollitäten auf dem Vorplatz versammelt. Karnevalsgesellschaften, Prinzenpaare und Dreigestirne waren zu dem Spektakel gekommen. Zwei Personen allerdings fielen in dem dichten Gedränge besonders auf.

Weniger ihr äußeres Erscheinungsbild als vielmehr ihre Worte sorgten für Aufmerksamkeit. Wie jedes Jahr lieferten sich Bürgermeister Klaus Schumacher, der sich als Robin Hood verkleidet hatte, und Norbert Ahlert, Präsident der Ehrengarde, einen heftigen Schlagabtausch.

Zunächst behaupteten sich beide Kontrahenten bei dem witzigen und scharfzüngigen Streitgespräch. So machte Schumacher etwa Anspielungen auf den Weltjugendtag. "War auch ein großes Happening geplant hier in der Heide mit viel Tamtam und Lebenslust zu unser aller Freude. Doch auch dafür wärt ihr zu früh, im Sommer sollt es sein. Nun aber wird es nichts daraus, herrscht Ruhe nur im Hain."

Zudem beleidigte er Ahlert in seinen Versen mit "kleiner Zwerg", "kleiner Mops" und "armer Wicht" und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Doch der Jecken-Chef wusste sich durchaus gegen den "Robin Hood für Arme" zu wehren und konterte, was das Zeug hielt. Schumacher ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Es war wohl das Bedürfnis nach Harmonie, das sowohl den ersten Bürger der Stadt als auch das Narrenvolk schließlich milde stimmte.

So nahm das beliebte Streitgespräch sein gewohntes Ende: Schumacher gewährte den Jecken den Einzug in das "Haus des Karnevals". Die ließen sich das nicht zweimal sagen. Allerdings dauerte es seine Zeit, bis alle Tollitäten im Saal Platz gefunden hatten.

Neben dem Augustiner Prinzenpaar Daniel I. und Augustina Heidi I., das mit der Prinzengarde kam, waren etwa das Augustiner Kinderprinzenpaar Patrick IV. und Laura I., das Siegburger Prinzenpaar Hans-Peter I. und Siegburgia Doris I. sowie das Lohmarer Dreigestirn mit Gefolge erschienen.

Die weiteste Reise hatte das Dreigestirn aus Ober-Odenthal angetreten. Als dann die kleinen und großen Mitglieder der Ehrengarde in Begleitung des Musikcorps "Siegklang Meindorf" einmarschierten, war kein freier Platz mehr zu finden. Die Feierlaune der sich im Saal knubbelnden Jecken schien keine Ende nehmen zu wollen. Bis in den Nachmittag dauerte der karnevalistische Frühschoppen.